Nach einer langen Sitzung, die am Mittwoch in Bozen abgehalten wurde, hat der Präsident des italienischen Eissportverbandes FISG, Giancarlo Bolognini, dem HC Bozen die Genehmigung zur Teilnahme an der EBEL erteilt. Die Talferstädter verlassen somit die italienische Meisterschaft und nehmen an der höchsten österreichischen Liga teil, die auch Klubs aus Slowenien, Ungarn und Tschechien bestreiten. Bozens Geschäftsführer Dieter Knoll ist bereits auf dem Weg nach Österreich, um letzte Details zu klären und eventuell auch den Vertrag zu unterzeichnen.
Der Mittwoch, 26. Juni wird in die Annalen des italienischen Eishockeys, und insbesondere in jene des HC Bozen eingehen. Denn nach langen und zähen Beratungen, bzw. Verhandlungen ist am Mittwochnachmittag weißer Rauch aufgestiegen. Der HC Bozen darf an der EBEL teilnehmen. Das ist jene grenzüberschreitende Meisterschaft mit Klubs aus Österreich, Slowenien, Ungarn und der Tsechischen Republik.
Die Genehmigung erteilte Giancarlo Bolognini, Präsident des Italienischen Eissportverbandes, der sich mehr als drei Stunden mit LIHG-Präsident Tommaso Teofoli beraten hatte. Dass der HCB die Freigabe erhalten würde, lag schon seit Dienstag in der Luft. 24 Stunden später gab es dann auch die offizielle Genehmigung. Für den Rekordmeister, der in seiner Geschichte 19 Titel einheimsen konnte, ist es ein historischer Moment. Denn ab Donnerstag laufen die Vorbereitungen auf die erste Saison in der EBEL, einer der renommiertesten Ligen in Europa.
Dieter Knoll klärt letzte Details in Österreich
Bozens Geschäftsführer Dieter Knoll ist bereits nach Österreich aufgebrochen, um dort die letzten Details mit Christian Feichtinger, dem EBEL-Chef zu klären, und eventuell auch den Vertrag für die kommende Saison zu unterzeichnen. Nach der Freigabe des italienischen Verbandes für den HCB werden in der Saison 2013/14 zwölf Klubs an der EBEL teilnehmen. Acht Klubs kommen aus Österreich (Klagenfurt, Villach, Salzburg, Wien, Dornbirn, Innsbruck, Graz und Linz), eine aus Slowenien (Olimpia Laibach), eine aus Ungarn (Fehervar) und eine aus der Tschechischen Republik (Znojmo).
Die Meisterschaft wird am Sonntag, 8. September beginnen. Innerhalb dieser Woche soll der vollständige Kalender bekanntgegeben werden. Dieser wird, so lauten jedenfalls erste Indiskretionen, viele Englische Wochen und eine lange Pause im Februar während der Olympischen Spiele vorsehen.
Bolognini: „Es ist für die gesamte Bewegung eine große Chance“
FISG-Präsident Giancarlo Bolognini hatte das letzte Wort über die Freigabe für den HC Bozen. Um 16.15 Uhr hat er seine Entscheidung mitgeteilt. „Der Verband hat beschlossen Bozen die Freigabe zu erteilen, weil es die gesamte Eishockeybewegung in Italien ankurbeln kann. Unsere Klubs haben viele Probleme, die auch auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen sind. Mit der LIHG haben wir viele Punkte besprochen. Es ist an der Zeit die gesamte Eishockeybewegung neu zu beleben. Wir müssen vermehrt in die Kommunikation und in das Marketing investieren. Außerdem muss auch die Zusammenarbeit zwischen den Klubs verstärkt werden“, so Bolognini in einer ersten Reaktion.
Der italienische Eissportchef wird sich am Montag mit Dieter Knoll treffen. „Es ist wichtig, dass der HC Bozen das italienische Eishockey auch weiterhin unterstützt. Und ich hoffe, dass jene A2-Klubs, die an der neuen INL teilnehmen, ihre Früchte ernten können und ebenfalls dem italienischen Eishockey weiterhelfen“, ergänzte Bolognini.
Dem Gesagten stimmte auch LIHG-Präsident Tommaso Teofoli zu. „Zum Projekt Bozen-EBEL hatten FISG und LIHG dieselben Ansichten. Es ist eine große Chance, um den Südtiroler Klub aufzuwerten und zudem mehr Sichtbarkeit für das italienische Eishockey zu erhalten. Die Eliteliga wird stattfinden und gemeinsam mit dem Verband werden wir nach Lösungen suchen, um alle Probleme in den Griff zu bekommen. Ich hoffe, dass Fassa und Alleghe am Spielbetrieb teilnehmen können. Es wäre wichtig, dass diese beiden Vereine im kommenden Jahr dabei sind.“
Der HC Bozen hat ein neues Kapitel in seiner Vereinschronik aufgeschlagen. Ab Donnerstag gilt es das Abenteuer EBEL bestmöglich vorzubereiten. Es ist eine einmalige Chance, um der Marke HC Bozen neuen Glanz zu verleihen – und in der Stadt das Eishockeyfieber neu anzufachen.