Bozen gewinnt erneut in Bruneck: Pustertal 3:2 nach Verlängerung besiegt

Das dritte Finalspiel zwischen dem HC Pustertal und dem HC Bozen war an Spannung kaum zu übertreffen. Am Ende, nach 70 Spielminuten, verließen die Weiß-Roten das Eis als Sieger. Bozen setzte sich 3:2 nach Verlängerung durch: Knackstedt und Sharp hatten den Rekordmeister mit 2:0 in Führung gebracht, Pustertal konnte dann aber mit Magan und Oberrauch ausgleichen. Den entscheidenden Treffer erzielte Giliati in der 69.58 Minute in Überzahl. Bozen führt nun in der Best-of-seven-Serie mit 3:0 und hat vier Match-Bälle. Den ersten bereits am Donnerstag um 20.30 Uhr in der Eiswelle.

Bei Pustertal schickte Coach Kivelä Ryan Watson als überzähligen Ausländer auf die Tribüne und gab Olivier Magnan den Vorzug, während Willeit aufgrund von Darmproblemen außer Gefecht war. Bozen musste Josh Meyers vorgeben, während Derek Edwardson aufgestellt wurde.

In der überquellenden Leiter Solar Arena in Bruneck ging es von der ersten Sekunde an richtig zur Sache. Zunächst zwang zwei Mal David Ling den Bozner Torhüter Zaba zu einer Glanzparade, ehe Matt Kelly den Goalie der Füchse prüfte. Auf der Gegenseite war Strömberg mit dem Beinschoner nach einem Harjula-Schuss auf dem Posten, ehe Knackstedt den Rebound nicht im Tor unter brachte, nachdem er einen Gegner bereits aussteigen hatte lassen. Auch danach blieb der Rhythmus hoch und die Hausherren hatten das erste Power Play des Abends (Ambrosi saß auf der Strafbank), konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Kaum waren die Füchse wieder vollzählig, prüfte Enrico Dorigatti den Pusterer Goalie Strömberg mit einem Schuss, den dieser jedoch abwehren konnte. Danach verflachte die Partie ein klein wenig: Pustertal kontrollierte den Puck, doch die Bozner Abwehr stand sicher. Auch jeweils zwei Power-Play-Situationen auf beiden Seiten blieben ungenutzt. Dann, 31 Sekunden vor der ersten Sirene, fiel die Führung für die Gäste wie aus heiterem Himmel. Giliati zündete auf der linken Seite den Turbo, passte die Scheibe in die Mitte, wo Knackstedt direkt abzog. Für den 23-jährigen Kanadier war es bereits das 10. Play-Off-Tor. Mit diesem knappen Vorsprung für die Weiß-Roten ging es in die Kabinen.

Auch im zweiten Drittel wurde ein tolles Eishockey zelebriert. Scandella hatte nach nicht einmal zwei Minuten das Pech gepachtet, als er den Puck an das Kreuzeck knallte. In Unterzahl stürmte wenig später Joe Jensen auf das von Zaba gehütete Tor los, doch Borgatello konnten ihn gerade noch abfangen. Die Aktion lief weiter und auf der Gegenseite schlug der berüchtigte erste Block der Talferstädter zu. Knackstedt legte die Scheibe von der rechten Seite in die Mitte auf MacGregor Sharp, der sich nicht zwei Mal bitten ließ. 2:0 für die Gäste nach 26.06 Minuten. Der zweite Gegentreffer schockte die Hausherren aber keinesfalls, im Gegenteil. Nun spielten die Pusterer noch beflügelter und in der 28.49 Minute durften auch sie jubeln, nachdem sie einen wahren Sturmlauf auf Zaba eröffnet hatten. Ausgerechnet Olivier Magnan war es, der dem schier unbezwingbaren Bozner Goalie das Nachsehen gab und den dritten Abpraller nach Schüssen von Crepaz und Tauber verwertete. Danach aber wieder das gewohnte Bild. Die Pusterer Angreifer bestürmten das Bozner Gehäuse, doch am Ende blieb immer Zaba der Sieger. So hatten Jensen, Kelly, Bona, Scandella und Cullen den Torjubel schon auf den Lippen. Die letzte Chance gehörte dann den im zweiten Drittel weitgehen blassen Gästen. Knackstedt war es, der Strömberg zu einer Großtat zwang. Mit der 2:1-Führung für die Weiß-Roten ging es in die Kabinen.

Der dritte Spielabschnitt verlief zunächst sehr ausgeglichen, ehe Pustertal das Zepter wieder in die Hand nahm. Nachdem dann auch noch die Wölfe mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren konnten, klingelte es im Kasten von Zaba. Diesmal war es Max Oberrauch, der dem Bozner Torhüter mit einem satten Schuss das Nachsehen gab. Nach dem Ausgleich spielte Bozen zwei Mal mit einem Mann mehr (zehn Sekunden sogar fünf gegen drei), doch Harjula und McCutcheon konnten aus ihren Chancen kein Kapital schlagen. In der 50. Spielminute hätte Knackstedt die Gäste in Führung bringen können, doch der Pfosten verwährte ihm in Unterzahl den Torerfolg. Danach blieb die Partie schnell, doch Zählbares kam nicht heraus. So ging es in die Verlängerung.

Auch dort bissen sich Oberrauch und Co. An der Bozner Abwehr immer wieder die Zähne aus. Zu allem Überfluss musste in der 70. Minute Magnan nach einem Bodycheck mit einer Zeitstrafe vom Eis und jetzt schlugen die Gäste eiskalt zu. Insam setzte seine erste Sturmreihe mit Alexander Egger ein und Giliati netzte nach herrlicher Knackstedt-Vorarbeit ein und bescherte den Boznern den vielumjubelten Sieg (69.58). Es war übrigens der elfte Erfolg der Weiß-Roten im Play Off in Folge. Damit ist die Insam-Truppe in der K.O.-Runde noch immer unbesiegt.

Wölfe Fiat Professional Pustertal – HC Bozen 2:3 n.V. (0:1, 1:1, 1:0, 0:1)

Wölfe Fiat Professional Pustertal: Mikko Stromberg (Hannes Hopfgartner); Matt Kelly, Armin Helfer, Olivier Magnan, Armin Hofer, Fredrik Persson, Christian Mair; Giulio Scandella, David Ling, Max Oberrauch, Joe Jensen, Joseph Cullen, Patrick Bona, Lukas Crepaz, Nate Di Casmirro, Lukas Tauber, Thomas Erlacher, Viktor Schweizer
Trainer: Teppo Kivelä

HC Bozen: Matt Zaba (Günther Hell); Brandon Rogers, Alexander Egger, Christian Borgatello, Andrea Ambrosi, Daniel Fabris; Stefano Giliati, Jordan Knackstedt, Mac Gregor Sharp, Marco Insam, Anton Bernard, Mark McCutcheon, Christian Walcher, Stefan Zisser, Tuomo Harjula, Enrico Dorigatti, Federico Demetz, Derek Edwardson
Trainer: Adolf Insam

Schiedsrichter: Claudio Pianezze und Thomas Gasser (Fabrizio DeToni und David Tschirner)

Tore: 0:1 Jordan Knackstedt (19.29), 0:2 MacGregor Sharp (26.06), 1:2 Olivier Magnan (28.49), 2:2 Max Oberrauch (43.24), 2:3 Stefano Giliati (69.58)

Strafminuten: Pustertal 14 – Bozen 12

Torschüsse: Pustertal 36 – Bozen 33

Zuschauer: 2050

Der HC Bozen führt in der Best-of-seven-Serie mit 3:0-Siegen (3:2, 2:1, 3:2 n.V.)