Der HCB Südtirol hat am Sonntagabend seiner langen Erfolgsgeschichte ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Die Foxes setzten sich im vierten Halbfinalspiel gegen den EC Villacher SV 5:3 durch und entschieden damit die Best-of-five-Serie 3:1 zu ihren eigenen Gunsten. Die Talferstädter stehen damit in ihrer Premierensaison in der EBEL im Endspiel, wo sie auf den EC Red Bull Salzburg treffen. Das erste Finale findet am Freitag, 4. April in der Mozartstadt statt.
In der Villacher Stadthalle standen sich der EC VSV und der HCB Südtirol im vierten Halbfinale gegenüber. Und beide Teams traten mit unveränderten Aufstellungen im Vergleich zu Spiel Nummer drei an: bei den Hausherren fehlte der Langzeitverletzte Pretnaer, Bozens Coach Pokel konnte aus dem Vollen schöpfen. Die Stadthalle war mit 4500 Zuschauern ausverkauft, darunter auch 150 Schlachtenbummler des italienischen Rekordmeisters.
Die Partie begann sehr lebhaft, beide Teams spielten mit offenem Visier und waren darauf bedacht dem Gegner mit schnellen Gegenstößen weh zu tun. Die erste Chance hatte Zisser, der Lamoureux nennenswert prüfte. Das 1:0 fiel aber auf der anderen Seite. Nach 4.27 Minuten netzte Brunner nach einem Alleingang ein, der von seinen Bewachern viel zu viele Freiräume bekommen hatte.
Der Gegentreffer stachelte die Foxes an. Zunächst galt es eine doppelte Unterzahlsituation zu überstehen, doch die Südtiroler taten dies ohne Schaden zu nehmen. Und dann, als die Mannschaft wieder vollzählig war, glichen die Bozner sogar aus. Nach 11.13 Minuten gab Santorelli Villach-Goalie Lamoureux das Nachsehen. Nun übernahmen die Talferstädter das Kommando, ließen mit Lalibertè (er verfehlte das leere Tor) und Pichè (in Überzahl) zwei Hochkaräter aus. Es blieb beim 1:1 nach 20 Minuten.
Bozen geht erstmals in Führung
Auch im zweiten Drittel waren die Weiß-Roten spielbestimmend. Der HCB Südtirol machte nun sehr viel Druck und kämpften um jede Scheibe. Pance hatte zwei gute Möglichkeiten (eine davon im penalty killing), fand jedoch zwei Mal in Lamoureux seinen Meister. Der Führungstreffer der Gäste lag in der Luft und in der 28. Spielminute – als Bozen mit einem Mann mehr agierte (Hotman saß in der Kühlbox) – legte Whitfield die Scheibe für Tomassoni zurecht, der den Puck im Netz unterbrachte. Die Reaktion der Hausherren ließe jedoch nicht lange auf sich warten. Ryan bediente nach einem Konter Mario Altmann, der zum 2:2 ausglich (28.47). Für Ryan war es der 100. Skorerpunkt in der laufenden Saison, der 16. in den Playoffs.
Danach mussten Oberdörfer und Pichè auf Seiten der Foxes in die Kühlbox, doch Bozen überstand beide Unterzahlsituationen ohne Schaden zu nehmen. In der Schlussphase des zweiten Drittels hatte Santorelli eine gute Möglichkeit, vergab diese jedoch.
Villach gleich aus, doch Bozen schlägt postwendend wieder zurück
Im Schlussdrittel überschlugen sich die Ereignisse, die Spannung in der Stadthalle war kaum auszuhalten. In der 44. Minute brachte Strömberg die Gäste im Powerplay in Führung, als er einen Schuss von Pichè erfolgreich abfälschte. Die Foxes zogen sich ins eigene Drittel zurück und agierten aus einer sicheren Defensive heraus, mussten viereinhalb Minuten vor der Schluss-Sirene aber dennoch den Ausgleichstreffer durch Brock McBride hinnehmen. Nun war Villach plötzlich wieder zurück in diesem Halbfinale – aber nicht sehr lange.
Denn nach Pichès Schuss kullerte die Scheibe 166 Sekunden vor dem Ende irgendwie über die Linie und Lamoureux war zum vierten Mal geschlagen. Als der Villacher Goalie in der Schlussphase seinen Kasten aufließ und Whitfield zum 5:3 ins leere Tor traf, da war er fix, der Einzug ins Finale gegen Salzburg, das am Freitag, 4. April beginnen wird. Der Jubel bei Bozner Spielern und Fans war nach dem Schlusspfiff riesengroß. Und auch Salzburg konnte sich freuen: Dank Hilfe aus Bozen sind die „Bullen“ vorzeitig österreichischer Eishockeymeister…
EC Villacher SV – HCB Südtirol 3:5 (1:1, 1:1, 1:3)
EC Villacher SV: Lamoreux (Herzog), Altmann-Hotham, Jarrett-Unterluggauer, Bacher- Brunner,Gohringer-Steiner; McBride-Fraser-Petrik, Ryan-Hunter-Hughes, Lamoreux.M-Pewal-Nageler, Peintner-Platzer-Rauchenwald.
Coach: Hannu Järvenpää
HCB Südtirol: Hübl (Hell), Egger-Nicoletti, Pichè-Tomassoni, Oberdorfer-Charlebois; Sharp-Stromberg-Santorelli, Whitfield-Pance-Lalibertè, Bernard-Insam-Gander, Schofield-Zisser-Esposito.J, Esposito.A.
Coach: Tom Pokel
Schiedsrichter: Nikolic, Smetana (Hribar, Nothegger)
Tore: 1:0 Nico Brunner (04.27), 1:1 Mark Santorelli (11.13), 1:2 Matt Tomassoni (27.15 PP), 2:2 Mario Altmann (28.47), 2:3 Kim Strömberg (43.45 PP), 3:3 Brock McBride (55.56 PP), 3:4 Sebastien Pichè (57.14), 3:5 Trenton Whitfield (58.48 EN)
Zuschauer: 4500 (ausverkauft)
Erste Bank Eishockeliga, Halbfinale Spiel vier (Sonntag, 30. März 2014)
EC Villacher SV – HCB Südtirol, Stand in der Serie: 1:3 (1:2, 3:4 n.V., 5:1, 3:5)
HCB Südtirol im Finale
EC Red Bull Salzburg – EHC Liwest Black Wings Linz, Stand in der Serie: 3:0: (4:2, 3:2 n.V.)
Red Bull Salzburg im Finale