Schön gespielt-trotzdem verloren – Graz gewinnt 4:3 in Bozen

Zum Auftakt des Triples mit drei Heimspielen en suite waren heute die Grazer 99ers zu Gast in der Eiswelle. Obwohl die Grazer das Tabellenende mit nur 5 Punkten aus den ersten Spielen belegen, darf der Schein nicht trügen, in der heurigen EBEL-Saison gibt es keine leichten Gegner.

Die Foxes gingen sehr engagiert ins Spiel und dominierten die ersten zehn Spielminuten nach Belieben ohne eine nennenswerte Gegenwehr der Gäste. Das Publikum sah einige schöne fließende Kombinationen, einzig die Tore fehlten. Den Beginn machte Sean McMonagle mit einem Weitschuss, dann, im ersten Powerplay für die Foxes, wurde zwar gut kombiniert, Abschlüsse waren aber Mangelware. In der fünften Minute versuchte es nochmals McMonagle mit einem Gewaltschuss, der Puck ging aber neben das Grazer Tor. Weitere Tormöglichkeiten boten sich Marco Insam und Anton Bernard. Dann ein technischer Leckerbissen von Jerry Pollastrone. In der zehnten Minute kippte dann urplötzlich das Spiel. Der erste Schuss der Grazer auf den Kasten von Jaroslav  Hübl brachte im Powerplay die Führung der Gäste durch Poulsen. Noch in derselben Minute nahm Brophey dankend einen Fehlpass von McMonagle auf, stürmte alleine auf das Bozner Tor und gab Hübl das Nachsehen. Das Spiel wurde zusehends zerfahrener, nochmals hatten die Grazer durch den Ex-Bozner De Simone die Möglichkeit, den Vorsprung zu vergrößern.

Sofort nach Ablauf der Strafe aus dem ersten Drittel von McMonagle belagerten die Füchse das Tor der Gäste:  nacheinander versuchten es McMonagle, Insam und Vause, der Puck wollte einfach nicht ins gegnerische Tor. Es spielte nur der HCB Südtirol, ein Powerplay für die Gäste wurde durch ein effizientes Penaltykilling zunichte gemacht, dann ging der Sturmlauf der Foxes weiter. Broda zog alleine auf Dahm, Pollastrone verzog, bei einer schönen Hereingabe von Vause fuhr Anton Bernard daneben, es war wie verhext. Auch in den letzten Spielminuten des Mitteldrittels schnürten die Bozner den Gegner im eigenen Drittel ein. Nacheinander vergaben Hofer, Insam, Vause, Flemming, Bernard und Pollastrone, immer war ein Stock im Wege oder Dahm stand goldrichtig. Nur einmal mussste Hübl in der Schlussminute mit einem Big Save retten.

Kaum hatte das letzte Drittel begonnen, verkürzten die Foxes mit Taylor Vause nach einer sehenswerten Kombination mit Egger und Pollastrone. Aber postwendend stellten die Gäste den alten Abstand mit Fornataro wieder her. Marco Insam verkürzte mit einem super Tor auf Zuspiel von Pope und DiCasmirro. Wieder kam bei den Foxes Hoffnung auf, aber ein Verteidigungsfehler ermöglichte den Grazern eine 2:1 Situation und Werner ließ dem Bozner Schlussmann keine Chance. Dann stürmten die Foxes was das Zeug hielt. Reihenweise ergaben sich die Tormöglichkeiten: Insam, Saviano, wieder Insam, Flemming, Pope und Broda vergaben. Erst zwei Minuten vor Spielende gelang Taylor Vause mit seinem zweiten Tor des Abends der Anschlusstreffer. Zu spät, auch durch die Herausnahme von Hübl und mit sechs Feldspielern auf dem Eis gelang der Ausgleich für die Foxes nicht. Eine unglückliche Niederlage mit einer Vielzahl von vergebenen Möglichkeiten.

Bereits am kommenden Samstag um 19,45 haben die Bozner die Möglichkeit zur Wiedergutmachung gegen Wien.

Tom Pokel nach dem Spiel:
„Wir sind stark gestartet, haben dann in kurzer Zeit zwei Gegentore erhalten. Das hat uns sehr weh getan. Im zweiten und dritten Drittel haben wir gegen den Tormann der Grazer gespielt. Es hat heute einfach nicht sein sollen.“

HCB Südtirol – Graz 99ers  3 : 4 (0:2 – 0:0 – 3:2)
Tore: 09:32 Poulsen Morten (0:1 PP1) – 10:05 Brophey Evan (0:2) – 40:22 Taylor Vause (1:2) – 41:49 Matthew Fornataro (1:3) – 46:22 Marco Insam (2:3 PP1) – 48:32 Stephen Werner (2:4) – 57:55 Taylor Vause (3:4)

(DH)