Znaim war die Reise nicht wert – Bozen verliert gegen Znojmo 4:6

 

Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar: Znojmo auf Platz 2 und Bozen auf Platz 5, aber nur durch vier Punkte getrennt. Für die Foxes war dies also ein immens wichtiges Spiel, um in der Rangliste den Anschluss nach oben nicht zu verlieren. Doch es sollte nicht sein, ein Penalty kurz vor Spielende brach den Boznern das Genick und so mussten sie punktelos die lange Heimreise antreten. In einem nicht unbedingt schönen dafür umso spannenderem Spiel behielten die Hausherren die Oberhand und gewannen 6:4. Sieben Strafminuten für Bozen sind für eine Mannschaft wie Znojmo einfach zu viel.

Bozen wollte heute nicht mehr dem Tor nachrennen. Das zeigte sich gleich zu Beginn des Spieles, als sich die Bozner im Angriffsdrittel der Tschechen festkrallten. Bozen war für lange Zeit die bessere Mannschaft. In der fünften Minute ging Bozen verdient in Führung. Die Scheibe kam von Foster zum freistehenden Palmieri, der von der linken Seite genau unter die Schoner von Nechvatal traf. Bozen drückte weiter und erhöhte 10 Minuten später mit Bell, der sich somit zum ersten Mal in die Torschützenliste der EBEL eintrug. Bozens Verteidiger zog von der blauen Linie ab und überraschte mit seinem Schuss Nechvatal. In der 18 Minute mussten Palmieri und Pope kurz hintereinander in die Kühlbox, Znaim hatte doppeltem Vorteil und nutze diesen eiskalt aus. Yellow Horn zog von der blauen Linie ab, Hübl konnte die Scheibe nur abwehren. Sedivy nahm den Rebound auf und verkürzte auf 1:2. Bozen zeigte in diesem Drittel Eishockey vom Feinsten: tolle Spielzüge, zielgenau Pässe und sehenswerter Spielaufbau.

Das Mitteldrittel war geprägt von Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Auch zwingende Torschüsse waren Mangelware, die Tormänner mussten nicht oft entscheidend eingreifen. Znojmo war in diesem Drittel die bessere Mannschaft, ohne aber zu überzeugen. Bozen konnte wieder einmal vier Minuten Powerplay nicht ausnutzen, außer zwei zaghaften Schüssen aufs Tor war nichts Sehenswertes dabei. In einem Konter brachte Biro den Puck bis ins Angriffsdrittel, wo David Bartos im Nachschuss die Scheibe hinter Hübl brachte.

Im Schlussdrittel zeigte Znojmo, dass es nicht zu Unrecht zu den drei besten Teams der heurigen Meisterschaft zählt. In einem Doppelschlag innerhalb drei Minuten erhöhten die Hausherren auf 4:2. Als Torschützen trugen sich Stach und Tomas ein. Die Partie schien gelaufen, doch nun zeigte sich wieder das Kämpferherz der Bozner. Ein Lattenschuss von McMoangle, danach Palmieri mit seinem zweiten Tor des Abends und Jerry Pollastrone erzielten den Ausgleich für Bozen. Als alles auf einen Ausgleich hinauslief, wurde Znaim ein Penalty zugesprochen, den Sulak sicher verwandelte. Als Hübl sein Tor verließ, um Platz für einen sechsten Mann zu machen, schoss Sedivy den Puck ins leere Tor. Der vierte Platz liegt für Bozen nun weiter entfernt denn je. Am Sonntag gegen Wien müssen die Foxes alles geben, um drei Punkte zu erzielen, um noch eine theoretische Chance aufs Heimrecht zu haben. Das Spiel beginnt um 17:30, die Kassen öffnen um 14 Uhr.


Orli Znojmo – HCB Südtirol powered by Alperia 3:4 (1:2,1:0,0:0)
Die Tore
: 0:1 Nick Palmieri (04:34) – 0:2 Brendan Bell (14:16) – 1:2 Ondrej Sedivy (PP2 19:25) – 2:2 David Bartos (33:47) – 3:2 Lubomir Stach (PP1 41:54) – 4:2 Patrick Novak (44:24) – 4:3 Nick Palmieri (PP1 48:22) – 4:4 Jerry Pollastrone (56:20) – 5:4 Libor Sulak (PS 57:48) – 6:4 (PP1 EN Ondrej Sedivy)

Zuschauer: 2975

(MH)