Nach den zwei überzeugenden Siegen in den beiden letzten Spielen wollten die Foxes das Momentum ausnützen und in der Serie gegen die Black Wings aus Linz erstmals in Führung gehen. Tom Pokel standen wieder mit Ausnahme des verletzten Brendan Bell alle Spieler zur Verfügung. Marco Insam wurde deshalb auch heute als Verteidiger eingesetzt. Kuriosum am Rande: bei den Gästen war nach seiner Sperre erstmals wieder Patrick Spannring dabei und das Spiel wurde vom Schiedsrichterduo aus Spiel 1 gepfiffen. Unter den Zuschauern waren auch 100 Schlachtenbummler aus Linz.
Das Spiel begann vor erstmals ausverkauftem Haus mit einem mörderischen Tempo, wobei die Linzer in den ersten fünf Minuten sehr hart ans Werk gingen. Das Spiel bestimmten vorwiegend die Foxes und Jaroslav Hübl bekam relativ wenig Arbeit, wenn er aber gefordert wurde, war er stets auf seinem Posten. Der erste Schuss des Spieles kam von Markus Gander, Anton Bernard versuchte es mit dem Bauerntrick und Palmieri prüfte Ouzas aus spitzem Winkel. In der siebten Minute gab es die erste Zweiminutenstrafe für Linz, die Bozner konnten diese aber nicht nutzen. Gegen Mitte des Drittels zeichnete sich Hübl mit der Fanghand auf Schuss von Hofer aus, im Gegenzug tankte sich Vause durch. Fünf Minuten vor Drittelende passte DiCasmirro auf Nicoletti, dessen Bombe knapp neben das Tor ging. Einen herrlicher Steilpass aus der Tiefe von Nicoletti wurde von Palmieri um Haaresbreite nicht aufgenommen, ansonsten wäre er alleine auf Ouzas gestürmt.
Das Mitteldrittel begann mit einem Doppelschlag der Black Wings: nach 15 Sekunden netzte Torschützenkönig Kozek auf Pass von DaSilva ein, drei Minuten später lenkte Jason Ulmer einen Schuss von Dorion entscheidend vor Hübl ab. Die Foxes drängten nun vehement auf den Anschlusstreffer, fanden aber in Ouzas ein fast unüberwindbares Bollwerk. Vor allem Davide Nicoletti bombardierte den Schlussmann der Gäste aus allen Lagen und es gab mehrere Gedränge vor dem Tor der Linzer. Die Scheibe wollte einfach nicht über die Torlinie, auch zwei weitere Überzahlsituationen für die Bozner brachten keinen zählbaren Erfolg. Fünf Minuten vor Drittelende fasste sich Brodie Reid ein Herz, umkurvte das Tor der Gäste und erzielte den umjubelten Anschlusstreffer mit dem uralten Bauerntrick. Doch die Freude dauerte nicht lange: McMonagle wurde im eigenen Drittel gefoult, die Schiedsrichter griffen nicht ein, Hisey passte auf Lattendresse, welcher den alten Zweitorestand wieder herstellte.
Die Foxes erhielten gleich zu Beginn des Schlussdrittels eine Zweiminutenstrafe, wegen Reklamierens von der Bozner Spielerbank.. Mit einem effizienten Powerplay erzielten die Gäste prompt den vierten Treffer durch Fabio Hofer. Das Spiel schien entschieden, vor allem als es den Foxes in einer 5:3-Überzahlsituation nicht gelang, ein Tor zu erzielen. Doch die Heimmannschaft drückte und drückte, Pollastrone und Gander vergaben hintereinander zwei glasklare Torchancen. In der neunundvierzigsten Minute gelang Nick Palmieri endlich der zweite Treffer für die Foxes und als noch in derselben Minute Markus Gander mit einem satten Schuss ins hohe Eck den Anschlusstreffer erzielte, war die Partie wieder offen. Die 7000 Zuschauer warteten förmlich auf den Ausgleich, welchen Palmieri auch zweimal auf der Schaufel hatte. Doch es sollte anders kommen. Die Bozner wurden mit zweifelhaften Fouls bestraft, und so konnten die Black Wings auf 6:3 davonziehen. Ulmer und Altmann waren die Torschützen. Brodie Reid gelang dann noch in der letzten Minute Resultats-Kosmetik mit seinem zweiten Treffer des Abends. Die Foxes haben nun ein zweites Mal den Heimvorteil abgegeben und müssen nun am Dienstag in Linz unbedingt gewinnen, um die Hoffnung auf ein Weiterkommen zu aufrecht zu erhalten.
Kurzer Kommentar von Pokel nach dem Spiel: „Starke Schiedsrichterleistung!“ Abgeklärt Kapitän Egger: „ Wir sind eine Mannschaft, die noch hart arbeiten muss, wir müssen unser Spiel durchziehen und unsere Fehler korrigieren. Wir gehen mit dem Kopf nach oben nach Linz“
HCB Südtirol powered by Alperia – Black Wings Linz 4:6 (1:3; 0:0; 3:3)
Die Tore:
0:1 Andrew Kozek (20:15) – 0:2 Jason Ulmer (23:44) – 1:2 Brodie Reid (35:53) – 1:3 Olivier Lattendresse (36:45) – 1:4 Fabio Hofer PP1 (41:54) – 2:4 Nick Palmieri (49:10) – 3:4 Markus Gander (49:44) – 3:5 Jason Ulmer PP1 (54:38) – 3:6 Mario Altmann PP2 (56:49) – 4:6 Brodie Reid (59:05)