Die Vereinsspitze des HC Bozen hat sich mit Brian McCutcheon über eine Verlängerung der Zusammenarbeit geeinigt. Der 63-jährige Eishockeyexperte wird die Rolle des Cheftrainers einnehmen und gleichzeitig seinen Sohn Mark im Schlepptau mit nach Bozen bringen.
Brian Kenneth McCutcheon, geboren am 3. August 1949, kam im vergangenen März nach Bozen und fungierte im Saisonfinale als Assistent von Coach Adolf Insam. Nachdem er anschließend seinen Teil zum Gewinn des 19. Italienmeistertitels beitrug, hat ihn der HCB nun für die kommende Spielzeit mit einem Vertrag als Cheftrainer ausgestattet.
Aufgrund seiner Karriere ist McCutcheon nicht nur beim HC Bozen eine schillernde Persönlichkeit, sondern zweifelsfrei eine Bereicherung für das gesamte italienische Eishockey. Nachdem der Kanadier sein Wissenschaftsstudium an der Cornell University abgeschlossen hatte, stand er von 1971 bis 1979 für die Detroit Red Wings in der NHL und AHL im Einsatz. Daraufhin zog es ihn erstmals nach Europa, wo er bei ATSE Graz anheuerte.
Aufgrund einer schweren Knieverletzung fand seine Karriere als Aktiver dann ein jähes Ende. Der neue Assistenzcoach der Foxes hat anschließend eine Laufbahn als Trainer eingeschlagen. Bis ins Jahr 1995 arbeitete er im Universitätseishockey bei Elmira (1980-1987) und Cornell (1987-1995). Bei den Big Red Cornell hat er nicht weniger als 22 spätere NHL-Spieler betreut.
Daraufhin versuchte er sich als Co-Trainer bei den Los Angeles Ice Dogs in der IHL, bevor er als Chefcoach in der ECHL zu den Columbus Chill wechselte, mit denen er einen neuen Punkterekord verbuchte. Dies brachte ihm die Ehrung als „Trainer des Jahres“ in der ECHL ein.
Im Jahr 1997 gab McCutcheon seinen Einstand in der AHL bei den Rochester Americans, einem Farmteam der Buffalo Sabres. Das dreijährige Intermezzo in der zweithöchsten Spielklasse Nordamerikas war von großem Erfolg gekrönt: 1999 und 2000 erreichte er das Endspiel des Calder Cup. Trotz zweier Finalniederlagen wurde er jeweils als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet.
Anschließend wagte der heute 62-Jährige den großen Karrieresprung und wechselte in den Trainerstab der Buffalo Sabres. Von 2000 bis 2011 fungierte er in der besten Liga der Welt als Assistenztrainer und später als „associate coach“. Mit dem NHL-Team aus dem Bundesstaat New York zog er 2006 und 2007 ins Finale der Eastern Conference ein und gewann die President’s Trophy. Mit McCutcheon im Trainerteam erreichten die Sabres insgesamt sieben Mal die Play-offs.
Mark McCutcheon stürmt weiter in Bozen
Das Engagement von Brian McCutcheon umfasst auch die Vertragsverlängerung seines Sohns Mark, der ebenfalls bereits vergangene Saison in Bozen engagiert war. Der Stürmer brachte es in 51 Partien auf 30 Skorerpunkte.
Der 28-Jährige hat seine Karriere 2000 in einer Nachwuchsliga in Ontario begonnen, die beiden darauffolgenden Spielzeiten lief er in der Eastern Junior Hockey League auf. Im Sommer 2003 wechselte er an die Cronell University und feierte kurze Zeit später sein Debüt in der NCAA. Im selben Jahr wurde er vom NHL-Klub Colorado Avalanche in der fünften Runde als 146. Spieler gedraftet. McCutcheon setzte seine Karriere allerdings in der College-Liga NCAA fort, wo er sich in der zweiten von seinen insgesamt vier Spielzeiten (2004/05) gemeinsam mit seinen Teamkollegen den Titelgewinn sicherte.
Im Jahr 2007 wagte der US-Amerikaner erstmals den Sprung in die AHL zu den Lake Erie Monsters. In seiner zweiten Saison bei Lake Erie kam er zudem im Trikot der Johnstown Chiefs in der ECHL zum Einsatz. Auch in der darauffolgenden Spielzeit pendelte McCutcheon zwischen diesen beiden Spielklassen, wobei er vorwiegend in der ECHL für die Idaho Steelheads auflief. In der höherklassigen American Hockey League spielte er sowohl für die Portland Pirates, als auch für die Manitoba Moose.
Vor zwei Jahren kehrte Mark McCutcheon den USA, nach 58 Spielen und 68 Skorerpunkten in der ECHL und 145 Auftritten (28 Punkte) in der AHL, erstmals den Rücken und unterschrieb einen Vertrag beim norwegischen Erstligisten Vålerenga.
Für die Skandinavier lief der 27-Jährige Stürmer in 16 Meisterschaftsspielen (elf Tore, zwölf Vorlagen) und acht Begegnungen in der Europa League (fünf Treffer, drei Assist) auf, ehe er bei den DEG Metro Stars einen Vertrag erhielt. Beim DEL-Klub wurde er als defensiver Center eingesetzt und sammelte in 42 Spielen insgesamt acht Skorerpunkte.