Der HCB Südtirol stand heute unter Zugzwang, hatten doch alle Gegner um den direkten Einzug in die Playoff am gestrigen Tag wertvolle Punkte sammeln können. Eine Niederlage würde die Foxes im Hinblick auf die direkte Qualifikation zurückwerfen. Es war kein aufregendes Spiel, beide Mannschaften schienen die Reserven einzubehalten. Für die mitgereisten Bozner Fans und diejenigen, die zuhause das Spiel auf Video 33 verfolgten, war es nervenaufreibend. Schlussendlich genügte den Boznern ein Jaro Hübl, der sein viertes Shotout der Saison feierte, eine solide Verteidigung und vor allem ein sehenswertes Solo von Broda zum Zittersieg in Székesfehérvár, um drei wertvolle Punkte mit auf die Reise nach Wien zu nehmen. Bozen bleibt zwar weiterhin auf Platz sieben, doch zwischen Platz drei und sieben liegen ganze zwei Punkte.
Aufgrund bürokratischer Schwierigkeiten konnte Coach Pokel den Neuzugang Bell nicht einsetzen, zudem musste er auf die verletzten Frank und Franza verzichten. Hinter der Bande bei den Ungarn standen heute Tamas Sille und Frank Banham, nachdem Coach Pallin entlassen wurde und Neo-Coach Järvenpää zwar in Ungarn eingetroffen war, das Spiel aber von der Tribüne aus verfolgte.
Die ersten Minuten verliefen ohne nennenswerte Aktionen. Je ein Powerplay pro Seite, eine reelle Torchance auf beiden Seiten und 10 Minuten, in denen Fehervar das Angriffsdrittel der Gäste nach Belieben beherrschte. Doch zwingende Torchancen fehlten auch hier. Fünf Minuten vor Drittelende erwachte der HCB Südtirol aus seiner Lethargie und drückte mit Vehemenz auf das Tor der Ungarn. Doch Tore wollten in diesem ersten Drittel nicht fallen. Torlos ging es in die Kabine.
Das zweite Drittel begann mit Minuten der Überlegenheit der Hausherren, die jedoch nie gefährlich vor Hübls Tor agierten. Im Gegenzug waren die Gäste einfach zu zahm, es gelang ihnen nicht, den Puck ins gegnerische Angriffsdrittel zu bringen. In der siebten Minute musste Broda auf die Strafbank, Bozen spielte gutes Penaltykilling. Doch die zwei Minuten in der Kühlbox schienen Broda beflügelt zu haben. Kaum auf dem Eis, schnappte er sich den Puck, ließ einige Spieler der Ungarn im Regen stehen, überlistete Goalie Rajna Miklos und netzte mit einem sehenswerten Schuss ein. Im Anschluss suchte Fehervar mit allen Mitteln das Tor. Doch die Schüsse gingen entweder ins Leere oder Hübl war auf seinem Posten. Vier Minuten vor Drittelende wurden die Spieler in die Kabine geschickt, da Reparaturarbeiten an der Bande gemacht werden mussten.
Im Schlussdrittel kamen die Foxes angriffslustig aus der Kabine, doch nach wenigen Minuten schalteten sie einen Gang zurück und kontrollierten nur mehr das Spiel. Die Defensive stand gut, einige Male rettete Hübl, Broda versuchte es mehrmals, doch es fehlte am letzten Drive. Kurz vor der Schluss-Sirene war für Rajna das Spiel zu Ende. Er machte Platz für den sechsten Feldspieler. Sekunden vor Spielende noch ein Gestochere vor Hübl – doch dieser konnte retten. Morgen geht es dann nach Wien, wo um 16 Uhr das Spiel gegen die Vienna Capitals beginnt. Live zu hören ist das Spiel auf dem offiziellen YouTube Kanal des HCB Südtirol.
Fehervar AV19 – HCB Südtirol 0:1 (0:0; 0:1; 0:0)
Die Tore: 29:44 Joel Broda (0:1)