Der 31-jährige Verteidiger aus Meran wird den HC Bozen nach sechs Spielzeiten verlassen und künftig in Bruneck die Schlittschuhe schnüren. „Nach vielen Jahren in der Landeshauptstadt, ist es für mich an der Zeit, eine neue Herausforderung zu suchen. Es fehlen nur mehr wenige Details, dann bin ich ein Spieler des HC Pustertal“, erklärt Christian Borgatello.
Die Nachricht hat in der heimischen Eishockeyszene eingeschlagen wie eine Bombe: Mit Christian Borgatello wird ein HCB-Aushängeschild in die östliche Landeshälfte abwandern. Dort wird er mit Armin Helfer auf einen alten Freund aus Mailänder Zeiten treffen. „Ich habe meine Entscheidung bereits dem Verein mitgeteilt. Mit 31 Jahren wartet ein neuer, bedeutender Karriereabschnitt auf den ich mich unheimlich freue. Bruneck ist eine eishockeyverrückte Stadt, rund um den Klub herrscht eine große Begeisterung“, erklärt Borgatello, der darauf hinweisen möchte, dass der Wechsel nicht auf finanziellen Gründen basiert: „Dies war nicht ausschlaggebend. Vielmehr will ich eine neue Erfahrung machen, die mich unter vielen Gesichtspunkten weiterbringen soll. Ich bin mir sicher, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Beim HC Bozen will ich mich für diese sechs wunderbaren Jahren bedanken.“
HC Bozen bedankt sich bei Borgatello
Auch der Rekordmeister bedankt sich bei Borgatello, der wesentlich zum Gewinn von drei Meistertitel, drei Supercup und einem Italienpokal beigetragen hat. Insgesamt bestritt der Verteidiger 275 Meisterschaftsspiele für den HCB und erzielte dabei 181 Skorerpunkte (26 Tore und 155 Assist).
Borgatello ist in den Jugendmannschaften des HC Meran aufgewachsen. 1998 – damals war er erst 16 – begann seine Karriere beim HC Latsch in der Serie A2. Borgatello bestritt 14 Spiele für die Vinschger und erzielte 14 Punkte (5 Tore und 9 Assist). Von 1999 bis 2004 spielte er beim HC Meran in der höchsten italienischen Liga und kam in fünf Meisterschaften zu 186 Einsätzen und 50 Punkten (13 Tore und 37 Assist). Als die Meraner aus finanziellen Gründen auf eine weitere Serie-A-Teilnahme verzichteten, wechselte Borgatello erstmals ins Ausland zu den Dundee Stars nach Schottland und den Basingstoke Bison in die englischen Eliteliga. 2005 kehrte er nach Italien zurück und wurde auf Anhieb mit Mailand Italienmeister. In 92 Meisterschaftsspielen für die Vipers Mailand kam er auf 39 Punkte (12 Tore und 27 Assist).
Im Anschluss wechselte er zum HC Bozen und gewann mit den Weiß-Roten gleich den Meistertitel und den Supercup. Das Jahr darauf gelang ihm sogar das Triple mit Meisterschaft, Italienpokal und Supercup. Am Ende der Saison wurde er als bester italienischer Spieler der gesamten Serie A ausgezeichnet. Im Sommer 2011 wagte „Skizzo“ den Sprung in die EBEL. Nach 19 Spielen, einem Tor und drei Vorlagen kehrte er SAPA Fehervar AV19 aber den Rücken und schloss sich wieder dem HCB an. Mit diesem feierte er den fünften Meistertitel (1999 mit Meran, 2006 mit Mailand, 2008 und 2009 mit Bozen) seiner Karriere. In der abgelaufenen Spielzeit gewann Borgatello mit Bozen den Supercup und zog ins Final Four des Continental Cup ein. In der Serie A war allerdings bereits im Viertelfinale gegen Asiago Endstation.
Seit 13 Jahren spielt Borgatello auch in der A-Nationalmannschaft. In insgesamt 29 WM-Spielen schoss er 3 Tore und 5 Assist. 2006 nahm er an den Olympischen Winterspielen in Turin teil, im April diesen Jahres feierte er mit dem Blue Team die Rückkehr in die Weltgruppe.