Christian Walcher: 500. Meisterschaftsspiel für den HC Bozen

Wenn Christian Walcher am Samstag gegen Alleghe im De-Toni-Stadion aufläuft, dann bestreitet der Bozner Stürmer sein 500. Meisterschaftsspiel für die Weiß-Roten. Ein Kurzinterview mit dem 31-jährigen zum Jubiläum.

Mit welchen Gefühlen wirst du am Samstag in die Partie gegen Alleghe gehen?

Es ist schon etwas Besonderes, denn so ein rundes Jubiläum passiert mir ja nicht alle Tage. Wenn ich ehrlich bin, habe ich bis vor wenigen Wochen aber gar nicht daran gedacht. Wenn ich jetzt so nachdenke, dann merke ich erst, wie lange ich schon dabei bin und dass ich nicht unbedingt jünger werde.

Gibt es ein besonderes Spiel, an das du dich besonders gern zurück erinnerst?

Mit Sicherheit das vierte Spiel in der Bozner Eiswelle im Finale 2007 gegen Ritten, das wir gewonnen haben. Das ist mir am besten in Erinnerung geblieben und für mich der schönste Moment in meiner Karriere.

Du hast in mehr als einem Jahrzehnt bei Bozen viele Spieler kommen und gehen sehen. Mit wem hast du dich besonders gut verstanden?

Am besten erinnere ich mich an jene Spieler, mit denen ich etwas gewonnen habe. Das ist meiner Meinung nach auch völlig normal, denn wenn du gewinnst, dann ist immer alles perfekt. Für mich war Roland Ramoser immer ein Vorbild, mit dem ich auch heute noch befreundet bin. Er hat uns aufgebaut, wenn wir unten waren. In meinen jungen Jahren erinnere ich mich besonders gern an die Zeit mit den Omiccioli-Brüdern zurück, mit denen wir immer sehr viel Spaß hatten. Und ich bin auch sehr froh, dass ich noch die Ehre und das Glück hatte, mit den beiden Russen Vostrikov und Maslenikov spielen zu dürfen, als meine Karriere in der Anfangsphase war.

Welche Gegner sind dir in besonderer Erinnerung geblieben?

Ich habe viele Ausländer kommen und gehen sehen. Relativ lange spielen musste ich gegen Chitarroni, Felicetti und Busillo. Die hatten alles: sie waren gut, erfahren und abgeklärt.

 
Von welchem Trainer hast du am meisten gelernt?

Das war ganz sicher Ron Kennedy, ein Trainer vom Scheitel bis zur Sohle. Wir konnten nur kurz mit ihm arbeiten, aber er war sicher der Beste, den wir je hatten. Es hat nichts gefehlt, er war ein Profi durch und durch. Respekt, Einstellung, es hat einfach alles gepasst.

Was wünschst du dir von der Zukunft?

Ich hoffe, dass ich noch einmal Meister werde. Im Endeffekt zählen nur die Titel und dass du am Ende der Saison das letzte Spiel gewinnst. Und wenn du das einmal geschafft hast, dann möchtest du dieses Gefühl wieder und wieder auskosten. Das treibt mich auch an.

Das ist Christian Walcher:

Christian Walcher bestreitet heuer seine 14. Saison im Trikot des HC Bozen. Der Rekordmeister verlängerte den Vertrag mit der „Nummer 3“ um ein weiteres Jahr. Wenn alles nach Plan läuft, wird Walcher Anfang Oktober in Alleghe sein 500. Meisterschaftsspiel für die Weiß-Roten austragen.

Christian Walcher (1,78 m x 84 kg) feierte bereits 1997 sein Serie-A-Debüt mit dem HC Bozen. Nur ein einziges Jahr, 2001, spielte er nicht in der Landeshauptstadt, sondern beim Lokalrivalen Ritten, wo er in 41 Begegnungen 7 Tore und 21 Assist erzielte.

Walcher hat mit Bozen vier Mal (1998, 2000, 2008 und 2009) den Italienmeistertitel gewonnen. Außerdem holte er in seiner Karriere drei Mal den Italienpokal (2004, 2007 und 2009) und den Italienischen Supercup (2005, 2008 und 2009). Insgesamt brachte er es in 495 Meisterschaftsspielen auf 148 Scorerpunkte.

Im Vorjahr konnte der 30-jährige Stürmer wegen einer Verletzung „nur“ 32 Spiele bestreiten. Am 18. November 2010 hatte er sich im Südtiroler Derby gegen Ritten nach einem Stockschlag von Kevin Baker an der Hand verletzt und musste zwei Monate pausieren. Trotzdem erzielte er 14 Punkte (4 Tore und 10 Assist).