Endlich wieder EBEL-Eishockey nach der Länderspielpause! Nach über zwei Wochen „Abstinenz“ fand heute Abend das erste von zwei Heimspielen an diesem Wochenende statt. Gast in der Eiswelle war zum zweiten Mal in der heurigen Saison der VSV, welcher momentan in der unteren Tabellenhälfte angesiedelt ist, während die Bozner mit 30 Punkten an sechster Stelle liegen. Brisanz erhielt das Match durch das erste Spiel der Villacher unter dem neuen Trainer Greg Holst und den drei Ex-Bozner Spieler Pance, Schofield und Santorelli. Die Heimmannschaft spielte erstmals ohne Podlipnik, ansonsten fehlte weiterhin der verletzte Brodie Reid.
In den ersten zehn Spielminuten wogte das Spiel hin und her, Torchancen waren Mangelware, beiden Mannschaften merkte man die längere Spielpause an. Coach Tom Pokel setzte erstmals Luca Franza regelmäßig mit Brett Flemming ein, er machte ein ordentliches Spiel. Erst um die zehnte Minute nahm das Spiel langsam Fahrt auf und es gab auch die ersten Tormöglichkeiten. Palmieri versuchte es mit einem verdeckten Schuss aus der Drehung, dann prüften Matt Pope und Hannes Obi Oberdörfer den Tormann der Gäste. Gander richtete sich den Puck gut her, der Abschluss aber ging daneben. Ganz selten musste Jaroslav Hübl eingreifen, gleich am Anfang gegen Pance und dann bei einem Weitschuss von Verlic. Die letzte Spielminute hatte es dann in sich: ein Gewaltschuss von Broda ging über den Kasten der Gäste und Flemming traf nur die Latte.
Auch im Mitteldrittel waren Tore Mangelware, doch der HCB bemühte sich vor allem in den ersten zehn Minuten und machte enormen Druck auf das Tor von Lamoureux. Die Tormöglichkeiten für die Foxes häuften sich, so durch Matt Pope, Gander spielte Foster herrlich frei, dieser vergab, Insam versuchte es alleine. Auch das erste Überzahlspiel für Bozen brachte außer einem Schuss von Pollastrone nichts ein. In der achtundzwanzigsten Minute versuchte es Flemming mit einer Bombe, ..daneben. Zwischendurch durfte sich auch Hübl auszeichnen, zuerst gegen Santorelli, dann gegen Brunner. Drei Minuten vor Drittelende landete Hofer auf der Strafbank, die Foxes spielten ein gutes Powerplay und „riskierten“ sogar den Führungstreffer. Steve Saviano erkämpfte sich in Unterzahl den Puck, zog alleine auf Lamoureux los und konnte nur mehr regelwidrig gestoppt werden. Den Penalty führte er selbst aus, setzte den Schuss aber zu hoch an. In allerletzter Minute verhinderte Big Hübl den Führungstreffer der Gäste.
Im Schlussdrittel konnten die Foxes auch aus drei Überzahlsituationen keinen zählbaren Erfolg buchen. Pech auch für die Heimmannschaft in der vierundvierzigsten Minute, als Brett Flemming zum zweiten Mal nur die Latte traf. Die gefährlichsten Schüsse gaben Rick Palmieri und Hannes Oberdörfer ab, der Goalie der Villacher war aber nicht zu überwinden, genauso wie auf der Gegenseite Jaro Hübl, welcher mehrere Male entscheidend eingreifen musste. In der letzten Spielminute wurde Lamoureux zum Matchwinner für die Gäste: er rettete dreimal kurz hintereinander gegen Broda, Flemming und Pollastrone.
Das Spiel ging ins Overtime, beide Teams hatten mehrmals die Möglichkeiten das Spiel vorzeitig zu entscheiden, aber beide Tormänner hatten was dagegen. So mussten die Penalties die Entscheidung bringen. Diese waren nichts für schwache Nerven, denn erst im 5. Versuch versenkte McMonagle den entscheidenden Puck im Gehäuse der Villacher.
Das Derby am Sonntag gegen Innsbruck beginnt bereits um 16:00 Uhr unter dem Motto „Family Day“.
Sean McMonagle nach dem Spiel: „Es ist immer schwer, nach einer so langen Pause wieder den richtigen Spielrhythmus zu finden. Wir haben zwar in der Zwischenzeit sehr hart trainiert, aber ein Match ist doch etwas anderes.“
HCB – VSV 1 : 0 (0:0 – 0:0 – 0:0 – 0:0 – 1:0)
(MH)