Zum vierten Mal in Folge wird der Sieger des Italienpokals in der Bozner Eiswelle gekürt. Die diesjährige Auflage des „Skoda Final Four“ wurde erneut an die Landeshauptstadt vergeben. Das Eishockey-Event am kommenden Wochenende wurde heute, Mittwoch, bei einer Pressekonferenz im Academy-Saal der Südtiroler Sparkasse in Bozen offiziell vorgestellt.
Bei der Präsentation nahmen Alex Hofer (Vize-Präsident Lega), Klaus Ladinser (Vize-Bürgermeister Stadt Bozen), Nilo Riva (Präsident Lega), Giorgio Colombo (Marketing-Direktor Hauptsponsor Skoda), Dieter Knoll (Bevollmächtigtes Vorstandsmitglied HC Bozen), Giancarlo Bolognini (Präsident FISG) und Karl Linter (Vize-Präsident FISG – Verantwortlicher Eishockey) am Rednerpult Platz.
Die Halbfinalspiele finden am Samstag, 14. Jänner statt, das Endspiel wird am Sonntag um 20.30 Uhr ausgetragen. Mit Gastgeber HC Bozen nehmen auch die Pusterer Wölfe Fiat Professional, Hafro Cortina und Tegola Canadese Alleghe an der Endrunde teil. Den heimischen Fans steht also ein wahrer Eishockey-Leckerbissen bevor.
Nach dem Gewinn des Italienpokals des HC Bozen (2009), Ritten Sport (2010) und des HC Pustertal (2011), wurde die Südtiroler Eishockeyszene mit der erneuten Vergabe des „Final Four“ belohnt. Am Samstag, den 14. Jänner stehen die beiden Halbfinalbegegnungen auf dem Programm. Um 17.00 Uhr trifft der Erstliga-Spitzenreiter HC Pustertal auf Altmeister Cortina. Am Abend, um 20.30 Uhr kämpfen der HC Bozen und Alleghe um den Einzug ins Endspiel. Am Sonntag ermitteln die beiden siegreichen Teams schließlich den Italienpokalsieger 2011/12.
Der HC Pustertal feierten in der vergangenen Saison den ersten Sieg im Pokalbewerb. Cortina hat hingegen die beiden ersten Auflagen des Cups in den Jahren 1974 und 1975 gewonnen. Bereits ordentlich zugelangt hat Rekordmeister Bozen: Mit einem Erfolg in der bevorstehenden Auflage würden die Weiß-Roten ihre Ausbeute auf vier Pokalsiege ausbauen und in der Wertung an Mailand und Asiago vorbeiziehen. Den Lombarden und dem amtierenden Serie-A-Meister stehen drei Erfolge zu Buche. Alleghe schielt mit besonderer Begierde auf den Pokalsieg, da diese Trophäe in deren Pokalsammlung noch fehlt.
In Bozen wird am Sonntag Nachmittag auch das Frauen-Finale ausgetragen
Vor dem Herren-Finale findet am Sonntag, 15. Jänner, um 17.00 Uhr in der Bozner Eiswelle auch das Italienpokal-Endspiel der Frauen statt. Der EV Bozen 84 Eagles trifft dabei auf den Sieger der Begegnung Real Turin gegen HC Eppan Lakers. Dieses Halbfinale wird am Tag zuvor, am Samstag, um 16.45 Uhr in Neumarkt ausgetragen.
Das Programm des „Skoda Final Four“ (Eiswelle, Bozen)
Samstag, 14. Januar 2012
Halbfinale Männer
17.00 Uhr: Wölfe Fiat Professional Pustertal – SG Hafro Cortina
20.30 Uhr: HC Bozen – HC Alleghe Tegola Canadese
Sonntag, 15. Januar 2012
17.00 Uhr: Finale Frauen: EV Bozen 84 Eagles – Sieger Real Turin-HC Eppan Lakers
20.30 Uhr: Finale Männer (Direktübertragung auf Rai Sport)
Skoda Italienpokal Final Four – Die vier teilnehmenden Teams
Fiat Professional Wölfe Pustertal
Der HC Pustertal wird den Italienpokal in Hochform in Angriff nehmen. Nach hervorragenden Leistungen im Grunddurchgang der Serie A sind die Schützlinge von Coach Teppo Kivelä bereit, sich ins Abenteuer „Titelverteidigung“ zu stürzen. Im Endspiel der Vorjahresausgabe behielt der HCP gegen Lokalrivale Ritten mit 6:1 die Oberhand und fuhr somit den ersten Titelgewinn in der Vereinsgeschichte ein. Auch in dieser Saison sind die Pusterer bestens aufgestellt – wie die immer wieder zu Tage gelegte aggressive Spielweise und die beeindruckende Trefferausbeute unter Beweis stellen. Das Prunkstück des Teams ist zweifelsfrei die Angriffslinie Ling-Scandella-Oberrauch, doch auch Jensen, Cullen und Neuzugang Ryan Watson stellten ihre Klasse bereits mehrfach unter Beweis. In der Defensive wurde der Abgang von Helfer durch den NHL-erfahrenen Magnan kompensiert. Im Tor steht ein weiterer Leistungsträger der Wölfe, nämlich Mikko Strömberg, der durch konstant gute Leistungen enorme Sicherheit ausstrahlt.
„Nach dem Gewinn des Italienpokals im Vorjahr und dem Erfolg beim Supercup gilt unser Hauptaugenmerk in dieser Saison der Meisterschaft. Nichtsdestotrotz gilt es einen Titel zu verteidigen, und dies gegen drei absolute Top-Teams der Serie A. Mit der Unterstützung unserer Fans, die uns in die Eiswelle begleiten werden, können wir das Endspiel erreichen“, so die Zielsetzung von Patrick Kirchler, dem Presse-Verantwortlichen des Brunecker Traditionsklubs.
SG Hafro Cortina
So mancher Experte wird sich angesichts des bärenstarken Auftretens von Cortina in den vergangenen Monaten ungläubig die Augen gerieben haben. Neo-Coach Stefan Mair hat es geschafft, aus dem Tabellenletzten der jüngsten beiden Spielzeiten ein wahres Spitzenteam zu formen. Wochenlang standen die Ampezzaner in der Serie-A-Tabelle ganz oben. Die absolute Spitzenposition mussten sie zwar aufgrund eines Durchhängers im Spätherbst räumen, doch zuletzt haben die Kufencracks aus dem mondänen Wintersportort wieder richtig in die Spur gefunden. Die herausragenden Akteure bei Cortina sind bisweilen Ausnahme-Stürmer Rob Hennigar und seine Offensivkollegen Dingle, Fraser und Johansson. Der 16-malige Meister kann bereits auf zwei Italienpokaltitel zurückblicken, die in den Spielzeiten 1973/74 und 1974/75 eingefahren wurden. Seitdem sind viele Jahre vergangen, und die weiß-blauen Fans sehnen sich förmlich nach dem Pokalsieg.
Das weiß auch Stefan Mair, der bereits mit Bozen und Pustertal den Italienpokal gewonnen hat: „Es wird sehr schwierig, da wir auf einen äußerst abgebrühten Gegner treffen, der aufgrund der Tabellensituation in der Serie A sicherlich als großer Favorit gehandelt wird. Für meine Spieler wird der Italienpokal ein erster, richtiger Härtetest.“
HC Bozen
Der Traditionsklub aus der Südtiroler Landeshauptstadt brennt auf eine Revanche, nachdem im vergangenen Jahr im eigenen Stadion bereits im Halbfinale gegen Ritten Endstation war. Der HCB hat zudem die große Chance, mit dem vierten Turniererfolg in der ewigen Italienpokalwertung an Asiago und Mailand vorbeizuziehen und sich zum alleinigen Rekordchamp zu küren. Das Zeug zum Titelgewinn haben die Weiß-Roten zweifelsfrei: Adolf Insam, der bei allen drei Italienpokalsiegen von Mailand hinter der Bande stand, kann mit Giliati-Knackstedt-Sharp auf eine der besten Angriffslinien der gesamten Liga bauen, die es bislang eindrucksvoll verstand, die gegnerischen Defensivabteilungen reihenweise auseinander zu nehmen. Unter Insam hat allerdings auch die Verteidigung an Souveränität und Klasse gewonnen. Diese Entwicklung wurde durch die Rückkehr von Christian Borgatello und sicheren Auftritte von Goalie Matt Zaba weiter voran getrieben.
„Nach dem enttäuschenden Halbfinal-Aus im Vorjahr wollen und müssen wir uns verbessern“, so HCB-Coach Adolf Insam, der dem Gegner allerdings den nötigen Respekt zollt: „Alleghe hat uns am vergangenen Spieltag in die Schranken gewiesen und erneut gezeigt, dass im Halbfinale kein Favorit auszumachen ist.“
HC Alleghe Tegola Canadese
Alleghe hat sich auf den letzten Drücker für den Pokalbewerb qualifiziert. Dies stellt allerdings keinesfalls die Qualität des Mannschaftskaders in Frage, der im vergangenen Sommer völlig umgekrempelt wurde. Die Neuzugänge Adam Henrich, Greg Hogeboom und Mike Card haben eingeschlagen wie eine Bombe. Sie haben es geschafft, das Spiel zu beleben und Alleghe zu einem unberechenbaren Gegner zu formen. Allein die überzeugenden Ligaauftritte gegen den Halbfinalgegner Bozen haben gezeigt, dass die Belluneser keinen Rivalen fürchten müssen. Der Schlüsselspieler von Alleghe ist Torhüter Adam Dennis. Erwischt er einen guten Tag, so kann er die gegnerischen Stürmer zu Weißglut treiben. Vor ihm agiert das sattelfeste Abwehrgespann um Schutte und Forsstrom, das sich im wieder gefährlich in die Offensive einbringt. Wirft man einen Blick in die Vereinsanalen von Alleghe, so ragt der Gewinn der Alpenliga im Jahr 1993 hervor. Finalgegner war ausgerechnet der HC Bozen.
Manuel De Toni, der Kapitän von Alleghe, will endlich nach dem Titelgewinn greifen: „Wir hatten damals in Turin gegen Pontebba die große Chancen, den Pokalsieg einzufahren, diese haben wir allerdings nicht genutzt. Nun ist es an der Zeit, dass Alleghe seine Trophäensammlung erweitert, wenngleich Bozen im Halbfinale sicherlich die Favoritenrolle inne hat.“
Die Ehrentafel des Italienpokals
1973/74: SG Cortina Doria
1974/75: SG Cortina Doria
1991/92: Asiago Hockey
1998/99: Lions Courmaosta
2000/01: Asiago Hockey
2001/02: Asiago Hockey
2002/03: HC Milano Vipers
2003/04: HC Bozen Forst
Günther Hell (Thomas Commisso); Michael Rigo, Christian Alderucci, Luca Scardoni, Alexander Avancini, Jeff Sebastian, Shayne McCosh; Alexander Egger, Manuel Basso, Stefan Zisser, Christian Walcher, Enrico Dorigatti, Daniel Peruzzo, Mike Omicioli, Mirko Ceschini, Fredrik Näsvall, Roland Ramoser, Ruggero Rossi de Mio, Christian Timpone, Bryan Belcastro, Enrico Chelodi, Andrew Omicioli, Denis Somadossi, Mathias Bosson; Trainer: Michail Vassiliev
2004/05: HC Milano Vipers
Magnus Eriksson (Mark Demetz), Armin Helfer, Marc Savard, Rikku-Petteri Lehtonen, Matt Smith, Tomi Kallarsson, Lauri Kinos; Daniel Tkaczuk, Niklas Sundstrom, Craig Adams, Ryan Savoia, Dino Felicetti, Jörgen Rickmo, Brian Chitarroni, Laszek Laszkiewicz, Giuseppe Busillo, Jani Tuominen, Justin Peca, Max Oberrauch, Andrea Molteni, Sasha Meneghetti; Trainer Adolf Insam
2005/06: HC Milano Vipers
Magnus Eriksson (Paolo Della Bella); Armin Helfer, Chris Joseph, Michele Strazzabosco, Rikku-Petteri Lehtonen, Justin Peca, Christian Borgatello, Maurizio Mansi; Daniel Tkaczuk, Ryan Christie, Brian Chitarroni, Ryan Savoia, Giuseppe Busillo, Brett Lysak, Andrea Molteni, Matteo Molteni, Dino Felicetti, Mike Di Stefano, Trainer Adolf Insam;
2006/07: HC Villani Bozen
Sergejs Naumovs (Günther Hell); Jan Nemecek, Leo Insam, Florian Ramoser, Jon Coleman, Chris Bahen, Alex Avancini, Florian Hell; Carlyle Lewis, Jeff Nelson, Drew Omicioli, Enrico Dorigatti, Flavio Faggioni, Rolly Ramoser, Christian Walcher, Stefan Zisser, Rupert Stampfer, Christian Pircher; Trainer: Morgan Samuelsson
2007/08: SG Generali FVG Pontebba
Andrea Carpano (Jean-Baptiste Dell’Olio); Andrea Ambrosi, Radoslav Hecl, Fabio Armani, David Cooper, Andreas Lutz, Kimmo Eronen, Federico Betti; Nick Romano, David Burgess, Michele Ciresa, Stefano Margoni, Ivan Demetz, Anthony Aquino, Luca Rigoni, Dan Cavanaugh, Giulio Vernaccini, Konstantin Kalmikov; Coach: Misha Vassiliev
2008/09: HC Interspar Bozen
Pasi Häkkinen (Andreas Bernard); Carl Johan Johansson, David Ceresa, Alex Egger, Sergei Durdin, Christian Borgatello, Florian Ramoser; Stefan Zisser Kenny Corupe, Luca Ansoldi, Anton Bernard, Jonathan Pittis, Ryan Jardine, Rolly Ramoser, Jamie Schaafsma, Christian Walcher, Enrico Dorigatti, Stefan Unterkofler; Trainer: Jari Helle
2009/10: Ritten Sport Renault Trucks
Frederic Cloutier (Benjamin Saurer); Jan Nemecek, Ziga Pavlin, Ingemar Gruber, Benjamin Bregenzer, Fritz Ploner, Markus Hafner, Stephan Ramoser; Dan Tudin, Greg Jacina, Scott May, Luca Ansoldi, Ashley Tait, Mathias Johansson, Lorenz Daccordo, Matteo Rasom, Emanuel Scelfo, Alex Rottensteiner, Daniel Vigl, Trainer: Ron Ivany
2010/11: HC Kronplatz Pustertal
Mikko Strömberg (Hannes Hopfgartner); Matt Kelly, Fredric Persson, Armin Helfer, Armin Hofer, Christian Willeit, Christian Mair, Daniel Glira; Rob Sirianni, Taggrt Desmet, Max Oberrauch, Joe Jensen, Joe Cullen, Lynn Loyns, Nate DiCasmirro, Thomas Pichler, Patrick Bona, Lukas Tauber, Alex Frei; Trainer: Stefan Mair