Dramatik pur in der Eiswelle – mit Znojmo siegte die glücklichere Mannschaft mit 5:4 im Overtime


Der nächste Tabellennachbar war heute zu Gast bei den Foxes in der Eiswelle. Die Cracks von Orli Znojmo aus Tschechien waren bereits am späten Sonntagabend angereist und statteten auch dem Bozner Weihnachtsmarkt einen Besuch ab. Vor dem heutigen Spiel lagen die Tschechen in der Tabelle einen Punkt vor dem HCB. Nichts wurde es aus dem geplanten „Überholmanöver“ der Bozner. Zu viele Unachtsamkeiten in der Verteidigung und eine unglückliche Chancenauswertung im Angriff kosteten den Foxes einen möglichen Erfolg. Tom Pokel hatte wieder alle Spieler an Bord und konnte somit aus dem Vollen schöpfen.

Beide Teams legten im Startdrittel ein flottes Tempo vor. Der bessere Start gelang den Gästen, das erste Tor erzielten aber die Foxes in der dritten Minute. Flemming spielte einen schönen Querpass auf DiCasmirro, welcher sich die Chance nicht entgehen ließ und den Puck im Kasten der Gäste versenkte. Im Anschluss hatten Pope und Pollastrone die Möglichkeit den Vorsprung zu vergrößern. Einen groben Schnitzer in der Bozner Verteidigung konnten die Gäste nicht ausnutzen, beim zweiten aber erzielten sie in der siebten Minute den Ausgleich durch Biro. Dann machten die Foxes das Spiel konnten aber auch zwei Überzahlsituationen nicht in Tore ummünzen. Das Bozner Powerplay war zu langsam und zu umständlich. McMonagle versuchte es mit einem Weitschuss und zwei Minuten vor Drittelende gelang Hannes Oberdörfer mit seinem zweiten Tor in den letzten beiden Spielen die neuerliche Führung. Znojmo drückte in den letzten Minuten mit einem Mann mehr auf den Ausgleich, aber fast wäre Matt Pope mit einem herrlichen Konter das dritte Bozner Tor gelungen.

Es waren kaum zwei Minuten im Mitteldrittel vergangen, als die Foxes nachlegten. Nick Palmieri verwertete einen Abpraller auf Schuss von Hofer. Bei den Gästen gab es anschließend einen Torhüterwechsel: Fucik kam für Nechvatal auf das Eis. In der vierundzwanzigsten Minute „spazierte“ Martin Baca durch die Verteidigung des HCB Südtirol, umkurvte das von Jaroslav Hübl gehütete Tor und düpierte diesen mit dem klassischen Bauerntrick. Dann gab es Applaus für Jerry Pollastrone, welcher das zahlreiche Publikum gleich mit zwei Kabinettstückchen verzückte. In der dreißigsten Minute wurde einer der Schiedsrichter vom Puck am Kopf getroffen und musste verletzt das Feld verlassen. Das Spiel wogte hin und her, beide Teams hatten mehrere Tormöglichkeiten. In den letzten Spielminuten drückten die Gäste auf den Ausgleich und Jaro Hübl wurde unter Beschuss genommen, zeichnete sich aber gleich mehrmals aus.

Die Foxes starteten furios ins Schlussdrittel, hintereinander versuchten McMonagle, DiCasmirro und Saviano den Vorsprung zu erhöhen. Das Tor schossen aber die Gäste durch Lubomir Stach, welcher zwei Minuten später eins drauflegte und den Führungstreffer für die Tschechen erzielte. Nun hagelte es Zweiminutenstrafen für beide Mannschaften, keine konnte aber einen entscheidenden Vorteil daraus erzielen. Vier Minuten vor Spielende schlug McMonagle einen schönen Pass auf Joel Broda, welcher sich elegant durch die Gästeverteidigung tankte und den vielumjubelten Ausgleich erzielte.

Das Overtime musste die Entscheidung bringen. Zu Beginn ein Big Save von Jaro Hübl auf Lattner, dann hatte Joel Broda den Siegestreffer für die Foxes auf der Schaufel. Im Gegenzug machte aber Martin Baca den Sack für Znojmo zu und holte für seine Mannschaft den zweiten Punkt.

Coach Pokel nach dem Spiel: „Es war eine unglückliche Niederlage. Beide Mannschaften wussten, dass es um sechs Punkte ging und haben dementsprechend bis auf die Knochen gekämpft. Wir haben zwei unnötige Gegentore erhalten, uns trotzdem aber aufgerappelt. Wir hätten auch mit null Punkten das Eis verlassen können. Positiv ist, dass wir vier Tore geschossen haben und diesen Schwung wollen wir ins Spiel vom Freitag mitnehmen.“

HCB Südtirol – HC Orli Znojmo 4:5 (2:1 – 1:1 – 1:2 – 0:1)
Die Tore:
03:01 Nat DiCasmirro (1:0) – 06:47 Marek Biro (1:1) – 17:20 Hannes Oberdörfer (2:1) – 22:36 Nick Palmieri (3:1) – 23:51 Martin Baca (3:2) – 46:48 Lubomir Stach (3:3) – 48:26 Lubomir Stach (3:4) – 48:26 Joel Broda (4:4) – 62:06 Martin Baca (4:5)

(DH)