Im dritten Finale zwischen dem EHC Red Bull Salzburg und dem HCB Südtirol kassierten die Foxes eine herbe 2:7-Schlappe. Die Tore für die Bozner erzielten Sharp und Insam. Die Weiß-Roten konnten damit den ersten Matchpuck nicht nutzen, haben aber am Freitag vor eigenem Publikum in der Eiswelle die Chance, den Sack zuzumachen und die EBEL-Trophäe nach Bozen zu holen.
Die Bullen konnten im Volksgarten vor 3500 Zuschauern vollzählig antreten, während bei den Foxes Stefan Zisser nach abgesessener Sperre (zwei Spieltage) in die Mannschaft zurückkehrte. Dennoch wurde Angelo Esposito im vierten Block eingesetzt, während Zisser zunächst nicht im Angriff zum Einsatz kam.
Red Bull Salzburg startete furios und drückte den HCB Südtirol tief in dessen Drittel. In Überzahl (Nicoletti saß auf der Strafbank) kamen Latusa und Raffl zu zwei guten Möglichkeiten (4.), die jedoch Hübl zunichte machen konnte. Danach scheiterte Meckler am Tormann der Weiß-Roten. Wenig später konnte der Goalie der Talferstädter aber nichts mehr tun, als ihm Andreas Nödl nach einem Gestochere das Nachsehen gab (4.27). Zuvor waren Trattnig und Hofer am Schlussmann hängen geblieben.
Auch danach drückten die Mozartstädter weiter und wären mit Meckler und Milam (Pfostenschuss in der zehnten Minute) beinahe zum 2:0 gekommen, doch der Torerfolg blieb ihnen verwehrt. Ab Mitte des ersten Drittels kam Bozen besser in die Gänge und mit Pichè zu einer guten Chance, doch der Puck flog links am bis dahin beschäftigungslosen Brückler am Tor vorbei. Danach wieder die Hausherren mit Komarek, aber Hübl zog alle Register seines Könnens. In der Schlussphase hatte dann noch einmal Meckler eine Gelegenheit, doch der Puck zappelte zur Freude der rund 300 mitgereisten Bozner Anhänger nicht im Netz. Es blieb bei der verdienten, knappen Führung der Jackson-Truppe.
Offener Schlagabtausch im zweiten Drittel
Der HCB Südtirol startete furios ins zweite Drittel und nahm in der Anfangsphase das Zepter in die Hand. Die Bullen zogen sich indessen zurück und ließen die Gäste schalten und walten. Die erste Möglichkeit hatte Schofield, konnte diese aber nicht verwerten. Danach hätte beinahe Bernard den Ausgleich erzielen können, aber auch er blieb an Brückler hängen. Kurz darauf musste sich Salzburgs Goalie aber geschlagen geben, als er einen Schuss Eggers nicht festhalten konnte und Sharp abstaubte (23.29). Es war Sharps dritter Treffer in der Finalserie. Bozen drückte weiter, aber das Tor fiel auf der Gegenseite. Boivin passte auf Raffl, der sich nach 31.06 Minuten aus zentraler Position nicht zwei Mal bitten ließ und das 2:1 für die Hausherren in die Maschen haute.
Die Talferstädter waren aber keineswegs geschockt, im Gegenteil. Sie begegneten der Jackson-Truppe auf Augenhöhe und wurde in der 35. Minute belohnt, als Insam nach einem Brückler-Patzer zur Stelle war und ausglich. Danach hätte Esposito nach einem Konter sogar auf 3:2 stellen können. Aber nur wenig später mussten die Weiß-Roten neuerlich einem Rückstand hinterherlaufen. Für Pichè ging es in die Kühlbox und nach exakt fünf Sekunden im Powerplay schlenzte Kristler die Hartgummischeibe aus der Drehung in die Maschen.
Salzburg macht den Sack zu
Auch im dritten Drittel hielten die Südtiroler Gäste mit Salzburg mit. Die Hausherren griffen an, Bozen setzte auf Konter. Als Kristler eine 2+2-Minuten-Strafe wegen Hohen Stocks aufgebrummt bekam, da hätten die Foxes den Ausgleich erzielen müssen. Mehr als ein Geschoss von Nicoletti schaute in den vier Minuten Überzahlspiel aber nicht heraus. Auf der Gegenseite hätte Brophey den Sack zumachen können, aber er vergab alleine vor Hübl in Unterzahl. Danach probierte es Roe, aber auch er blieb am Gäste-Goalie hängen.
Fünf Minuten vor dem Ende sorgten die Salzburger für die Entscheidung, als Brophey Hübl eiskalt erwischte und das 4:2 erzielte. Nun waren die Würfel gefallen. Danach betrieben Roe, Boivin und Mühlstein (ins leere Tor) Ergebniskosmetik, als sie das Ergebnis auf 7:2 schraubten.
Nach sieben Auswärtssiegen in Serie mussten sich die Foxes in der Fremde wieder einmal geschlagen geben, Salzburg verkürzte in der Serie auf 1:2. Am Freitagabend hat die Pokel-Truppe aber dennoch den nächsten Matchpuck zur Verfügung und kann die EBEL-Trophäe nach Bozen holen.
Red Bull Salzburg – HCB Südtirol 7:2 (1:0, 2:2, 4:0)
Red Bull Salzburg: Brückler (Gracnar), Mühlstein -Milam, Heinrich-Fahey, Trattnig-Fahey, Pallestrang-Brucker; Roe-Meckler-Kristler, Komarek-Raffl-Latusa, Brophey-Cullen-Keith, Motzko-Nödl-Hofer.
Coach: Don Jackson
HCB Südtirol: Hübl (Hell), Egger-Nicoletti, Pichè-Tomassoni, Charlebois-Oberdörfer, Miglioranzi; Sharp-Strömberg-Santorelli, Whitfield-Pance-Lalibertè, Schofield-Insam-John Esposito, Bernard-Gander-Zisser, Angelo Esposito
Coach: Tom Pokel
Schiedsrichter: Smetana, Warschaw (Nemeth, Rakovic)
Tore: 1:0 Andreas Nödl (04.27), 1:1 MacGregor Sharp (23.29), 2:1 Thomas Raffl (31.06), 2:2 Marco Insam (34.10), 3:2 Andreas Kristler (35.57 PP), 4:2 Evan Brophey (54.24), 5:2 Garrett Roe (55.10 PP), 6:2 Michael Boivin (57.29), 7:2 Florian Muhlstein (58.00 EN).
Torschüsse: Red Bull 34 (12,13, 9) HCB Südtirol 25 (6, 11, 8)
Powerplay: Red Bull (2/3), HCB Südtirol (0/3)
Zuschauer: 3500 (ausverkauft)