Der vierte Sieg im vierten Playoff-Viertelfinal-Match gegen Sapa Fehervar hat dem HCB Südtirol in seiner EBEL-Premierensaison den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale gebracht. Allerdings war der Sieg am Freitagabend in Ungarn ein hartes Stück Arbeit – und die Partie an Dramatik fast nicht zu überbieten. Matchwinner war Markus Gander, der gleich an drei Treffern beteiligt war. Die Foxes warten nun voller Spannung auf die Ermittlung ihres Halbfinalgegners.
Die erste gute Nachricht des Abends betraf die Rückkehr von Verteidiger Davide Nicoletti in die erste Linie der Pokel-Truppe, wo er an der Seite von Kapitän Alexander Egger auflief. Bei den Hausherren gab es eine maßgebliche Umstellung: im Tor stand nicht Hetenyi, seinen Platz zwischen den Pfosten nahm Balizs ein. Und Sapa Fehervar begann vor 3500 Zuschauern auch gleich sehr druckvoll. Man merkte den Magyaren an, dass sie diese Serie um jeden Preis verlängern wollten. Die Foxes zogen sich aber geschickt aus der Affäre, denn die Mannschaft stand tief im eigenen Drittel und ließ nur sehr wenig zu. Die Gäste aus Südtirol hatten auch das erste Powerplay des Abends (Magosi saß in der Kühlbox), konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Je länger dieses Startdrittel dauerte, desto mehr nahm der Druck von Fehervar ab. Bozen übernahm nach und nach das Kommando, nach 20 Minuten stand es aber weiterhin 0:0.
Nach dem Seitenwechsel drückten die Weiß-Roten 180 Sekunden aufs Gaspedal. Und für ihre Bemühungen wurden die Foxes auch belohnt. Die zweite Überzahlsituation des Abends nutzte Santorelli aus und gab Balizs im Tor der Hausherren das Nachsehen. Damit schossen Egger & Co. im Playoff den fünften Treffer im elften Powerplay – eine bärenstarke Auswertung. Aber damit nicht genug. Denn kurz darauf knallte Marco Insam den Puck nach einem sehenswerten Konter an die Querlatte, ehe Gander nach einem Zisser-Schuss goldrichtig stand und zum 2:0 abstaubte. Für den Angreifer aus Sterzing war es der erste Treffer im Playoff.
Fehervar kommt noch einmal heran
Fehervar gab aber nicht auf, im Gegenteil. Nach 26.24 konnten die Gastgeber den Anschlusstreffer erzielen, und zwar durch Sarauer, der einen Schuss glücklich abfälschte. Die Schiedsrichter mussten bei diesem Treffer den Videobeweis zu Rate ziehen, bevor sie ihn für gültig erklärten. Danach nahm der Druck des HCB Südtirol wieder zu. Whitfield hatte den dritten Treffer des Abends auf dem Schläger, aber Balizs wuchs über sich hinaus und hielt die Hoffnungen Sapa Fehervars vor dem Schlussdrittel am Leben.
Im Schlussdrittel überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst schnappte sich Nicoletti in der 46. Minute den Puck und stellte mit einem wuchtigen Geschoss auf 3:1 aus Sicht der Südtiroler – und es schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Doch Nemeth und Benk glichen für die Hausherren innerhalb von 180 Sekunden aus – sechs Minuten vor Schluss stand es somit 3:3. Nach dem ersten der beiden Gegentreffer hatte Coach Pokel ein Timeout genommen, doch es erzielte nicht die gewünschte Wirkung.
Sharp führt die Entscheidung herbei
Die Entscheidung fiel nach 57.07 Minuten, als Sharp – nach Vorlage des überragenden Gander – den 4:3-Siegtreffer erzielte. Fehervar hatte nicht mehr die Kraft um zu reagieren – der HCB Südtirol schnappte sich das Ticket für das Halbfinale. Nun können Egger & Co. bis zum Sonntag in zehn Tagen ihre Kraftreserven aufladen – und gespannt auf den Namen ihres Halbfinalgegners warten.
SAPA Fehervar – HCB Südtirol 3:4 (0:0, 1:2, 2:2)
Sapa Fehervar AV19: Balizs (Hetenyi); Sziranyi-Varga, Sertich-Jackman, Kiss-Pozsgai,Hetenyi; Sarauer-Yellow Horn-Naglich, Benk-Kovacs-Nemec, McGregor-Mihaly-Banham, Nemes-Toth-Magosi.
Coach: Marty Raimond
HCB Südtirol: Hübl (Hell); Egger-Nicoletti, Pichè-Tomassoni, Oberdörfer-Charlebois,Miglioranzi ; Strömberg-Sharp-Santorelli, Pance-Whitfield-Lalibertè, Insam-Bernard-Gander, J.Esposito-Schofield-Zisser, A.Esposito.
Coach: Tom Pokel
Tore: 0:1 Mark Santorelli (22.29), 0:2 Markus Gander (23.51), 1:2 Andrew Sarauer (26.24), 1:3 Davide Nicoletti (45.57), 2:3 Attila Nemeth (51.06), 3:3 Andras Benk (54.07), 3:4 Mac Gregor Sharp (57.07)
Zuschauer: 3500
Stand in der Best-of-seven-Serie: 0:4 (2:3 n.V., 2:4, 0:3, 3:4) —> Der HCB Südtirol steht im Halbfinale
EBEL, Viertelfinale – Spiel 4 (best of seven)
Dornbirner EC – EC Red Bull Salzburg 2:4 (1:0, 1:1, 0:3)
1:0 Luciano Aquino (07.41), 2:0 Luciano Aquino (36.29), 2:1 Michael Boivin (39.07), 2:2 Andreas Kristler (40.20), 2:3 Mark Cullen (41.52), 2:4 Michael Boivin (56.24)
Stand in der Serie: 2:2 (3:2 n.V., 5:4, 3:4 n.V., 2:4)
EC Villacher SV – UPC Vienna Capitals 7:3 (3:2, 1:1, 3:0)
0:1 Curtis Fraiser (03.24), 1:1 Marco Pewal (04.53), 1:2 Justin Keller (06.28), 2:2 John Hughes (08.03), 3:2 Gerhard Unterluggauer (11.51), 4:2 Gerhard Unterluggauer (20.51), 4:3 Jamie Fraser (27.33), 5:3 John Hughes (47.00), 6:3 John Hughes (53.39), 7:3 Mario Lamoureux (55.12)
Stand in der Serie: 3:1 (2:4, 5:2, 4:2, 7:3)
EHC Liwest Black Wings Linz – HC Orli Znojmo 3:2 (2:0, 1:1, 0:1)
1:0 Jason Ulmer (02.24), 2:0 Brad Moran (09.48), 3:0 Brian Lebler (25.32), 3:1 Zdenek Blatny (30.44), 3:2 Ondrej Fiala (43.18)
Stand in der Serie: 3:1 (3:4 n.V., 6:5 n.V., 4:3, 3:2)