Fantastisch: Bozen zum zweiten Male EBEL-Meister durch einen 3:2 Sieg in Salzburg

Foto: © Vanna Antonello

Das Märchen ist heute in der Eisarena von Salzburg zu Ende geschrieben worden! Wer dies im Dezember, als der HCB Südtirol Alperia das Tabellenende der EBEL mit 12 Punkten Rückstand auf die vorletzte Mannschaft zierte, vorausgesagt hätte, wäre für total verrückt erklärt worden. Nachdem die Foxes im allerletzten Spiel der Qualifikationsrunde gerade noch in die Playoffs gerutscht sind, wurden nacheinander die favorisierten Teams aus Klagenfurt und Wien ausgeschaltete und durch den heutigen Sieg gegen die Red Bull Salzburg in Finalspiel 7 die Krone aufgesetzt. Das Erfolgsgeheimnis der Bozner war ein exzellenter Goalie und eine geschlossene mannschaftliche Leistung, wo jeder für den anderen gekämpft hat, dies alles unter der Regie des souveränen Coaches Kai Suikkanen.

Der Spielverlauf: Oleksuk hatte gleich zu Beginn die erste Chance für die Gäste, wurde aber im letzten Moment abgedrängt, derselbe Spieler versuchte es nach vier Minuten nochmals, diesmal landete sein Schuss im Außennetz. Bei einer 2+2 Strafe gegen DeSousa nach vier Minuten legten die Foxes wie bereits üblich ein exzellentes Penaltykilling hin und gewährten den Bullen ganze zwei Schüsse. Nach zehn Minuten kam Miceli über die rechte Seite und verzögerte den Schuss solange, bis Starkbaum die Sicht verstellt wurde, konnte den Goalie aber trotzdem nicht überwinden. Nach vierzehn Minuten klingelte es dann im Kasten der Hausherren: Sointu tanzte durch die Salzburger Abwehr, sein Schuss wurde von Starkbaum abgewehrt, Monardo reagierte am schnellsten und nutzte den Rebound zur Bozner Führung. Nach einer weiteren Minute erhöhten die Füchse auf 2:0. Nach einem von Tomassoni abgelenkten Schuss kam die Scheibe zu dem im Slot vergessenen DeSousa, welcher Starkbaum ausspielte und die Scheibe lässig in den Kasten beförderte. Nachdem Bernard und Smith jeweils bei einem Konter gefährlich bis vor Starkbaum kamen, machten die Salzburger Druck, ohne dass sie zu zwingenden Torchancen kamen. Das Drittel endete mit einer Zweiminutenstrafe gegen Angelidis.

Der HCB Südtirol Alperia schaukelte den Rest der Strafe gut über die Runden. Nach drei Minuten startete Sointu alleine im Konter, der Schuss fiel aber zu zentral aus und wurde Beute vom Salzburger Goalie. Der dritte Treffer der Foxes folgte aber zwei Minuten später, als Smith die Scheibe an der Bande eroberte, diese kam über Bernard zum mitgelaufenen Frigo, welcher kurz nach der blauen Linie abzog und den Puck in die kurze Ecke von Starkbaum beförderte. Nach einem Fehler der Salzburger Defensive hatte DeSousa die Möglichkeit zum vierten Tor, scheiterte am Torhüter der Red Bull, bei einem weiteren Konter kurz darauf von Sointu war dieser zu eigensinnig und versuchte den Abschluss selbst, anstatt für Petan abtropfen zu lassen. Salzburg drückte nun vehement, die Foxes machten alle Räume vor Tuokkola dicht, warfen sich mehrmals in die gegnerischen Schüsse und ermöglichten den Hausherren nur wenige klare Chancen, die größte Gefahr brachten Schüsse von Heinrich und Pallestrang.

Der Schlussabschnitt war eine totale Abwehrschlacht der Bozner, denn den Salzburger blieb keine andere Wahl mehr, als alle Kräfte nach vorne zu werfen. Die Bozner errichteten vor ihrem Goalie ein Bollwerk, an dem sich die Hausherren bis sechs Minuten vor Spielende vergeblich die Zähne ausbissen. Dann war es Viveiros, welcher auf Zuspiel von Schremp verkürzte, bei seinem Schuss wurde Tuokkola durch Harris gekonnt die Sicht genommen. Bereits drei Minuten vor Spielende riskierte Salzburgs Coach Poss alles, nahm seinen Torhüter vom Spielfeld und brachte den sechsten Feldspieler. Nachdem Tuokkola einen Gewaltschuss aus nächster Nähe von Hughes abwehren konnte, erzielte Müller knapp eine Minute vor der Sirene mit einem Volleyschuss auf Zuspiel von Schremp den Anschlusstreffer, mehr ließ die Abwehrabteilung der Foxes nicht mehr zu.

Nach dem Schlusspfiff waren dem Jubel der Spieler, den mitgereisten Fans und den Bozner Anhängern in den zahlreichen Public Viewings in der Talferstadt und im ganzen Lande keine Grenzen mehr gesetzt: der HCB Südtirol Alperia ist nach 2014 zum zweiten Mal EBEL Meister!

(D.H.)

Red Bull Salzburg – HCB Südtirol Alperia 2:3 (0:2 – 0:1 – 2:0)

Die Tore: 13:41 Dominic Monardo (0:1) – 14:40 Chris DeSousa (0:2) – 25:09 Luca Frigo (0:3) – 54:29 Layne Viveiros (1:3) – 58:33 Peter Müller (2:3)

Schiedsrichter: Lemelin/M.Nikolic – Seewald/Zgonc

Zuschauer: 3400