Rein mathematisch hätte der HCB Südtirol Alperia mit zwei Siegen aus den beiden restlichen Matches der Pick Round noch Chancen auf den vierten Tabellenrang gehabt, natürlich hätten dann auch die Ergebnisse der direkten Konkurrenten Salzburg und Fehervar dementsprechend negativ ausfallen müssen. Gegner im heutigen Match zum Tag der Frau war der Tabellenprimus aus Wien, der seinerseits Platz eins auch noch nicht endgültig fixiert hatte. Nach einem indiskutablen ersten Drittel haben sich die Weißroten in den restlichen zwei Abschnitten zumindest noch teilweise rehabilitiert und den Schaden in Grenzen gehalten.
Bei Bozen fehlten wie im letzten Match die verletzten Geiger, Findlay und MacKenzie, auch nicht dabei war die Rittner Leihgabe der letzten Spiele Ivan Tauferer. Somit ließ Coach Kai Suikkanen in der Defensive nur mit fünf Verteidigern rotieren, spielte dafür im Angriff mit vier kompletten Linien.
Durchwachsenes erstes Drittel der Foxes, wobei die Gäste jeden Fehler der Hausherren eiskalt in ein Tor verwandelten. Nach einem Big Save von Irving auf Nissner gab es das erste Powerplay für Bozen, das Tor schoss aber die Vienna: die Scheibe lief wie am Schnürchen von Clark über Holzapfel zu Tessier, der unbehindert einschießen konnte. Zwei Minuten später klingelte es bereits wieder im Bozner Kasten: Peter schickte Olden, für welchen sich kein Bozner zuständig fühlte und es stand 2:0. Entnervt verließ Irving seinen Kasten und für ihn kam Backup Goalie Jake Smith. Nach zwei Paraden musste auch er kapitulieren, Peter umkurvte das Bozner Tor, legte für den im Slot freistehenden Holzapfel auf, der Volley übernahm. Nach fünfzehn Minuten gab es so etwas wie eine erste Chance für den HCB, Catenacci dribbelte sich über rechts durch, blieb aber an Lamoureaux hängen, kurz darauf hatte auch Petan auf Zuspiel von Blunden eine gute Gelegenheit, der Wiener Torhüter wehrte mit dem Beinschoner ab. Kurz vor Drittelende gab es ein fürchterliches Getümmel vor dem Bozner Gehäuse, die Gäste rissen die Arme hoch, die Schiedsrichter entschieden auf Bully. Auf Verlangen von Coach Cameron wurde der Videobeweis zu Hilfe genommen, die Scheibe hatte effektiv die Torlinie überschritten, DeSousa hatte abgestaubt.
Das Spiel schien in ein Debakel für die Weißroten zu enden, die sich aber im mittleren Abschnitt verbessert und lauffreudiger zeigten. Zuerst konnte Carozza eine herrliche Kombination über fünf Stationen nicht erfolgreich abschließen, dann erzielte Marco Insam im Powerplay auf Zuspiel von Campbell mit einem Onetimer den ersten Treffer für die Hausherren. Nachdem Petan eine gute Einschussmöglichkeit ausgelassen hatte, entwischte Tessier im Konter und stellte auf 5:1 für die Gäste. Bozen versuchte durch eine schöne Einzelaktion von Catenacci zurückzuschlagen, beim Wiener Goalie war Endstation. Dann rettete Smith zwei Mal in Folge sein Team vor einem weiteren Verlusttreffer, bis Petan bei einem Gegenstoß die Scheibe Nordlund herrlich in den Lauf spielte und dieser entscheidend ins Tor ablenkte. In der letzten Minute vor der zweiten Pause versemmelten Petan und Brace regelrecht zwei klare Torchancen.
Der Schlussabschnitt war eigentlich nur mehr ein reines Trainingsspiel für beide Teams. Nach dem ersten EBEL Tor von Massimo Carozza (MVP des Matches) mit einem Blueliner nach sieben Minuten bäumten sich die Foxes noch einmal auf, doch der zweite Treffer des Abends vom Ex-Bozner Chris DeSousa nach einer Kombination mit Lakos und Romig setzte der vermeintlichen Aufholjagd ein jähes Ende.
Durch die heutige Niederlage und dem zeitgleichen Sieg von Fehervar gegen Graz ist der HCB Südtirol Alperia auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Am Sonntag geht es noch nach Graz (Spielbeginn ist um 17,30), im Anschluss an den letzten Spieltag erfolgt gleich der „Live Pick“, wo die Weißroten dann ihren Viertelfinalgegner erfahren werden.
HCB Südtirol Alperia – spusu Vienna Capitals 3:6 (0:4 – 2:1 – 1:1)
Die Tore: 03:25 SH1 Kelsey Tessier (0:1) – 05:56 Sondre Olden (0:2) – 09:01 Riley Holzapfel (0:3) – 19:13 Chris DeSousa (0:4) – 26:24 PP1 Marco Insam (1:4) – 28:33 Kelsey Tessier (1:5) – 35:02 Markus Nordlund (2:5) – 47:20 Massimo Carozza (3:5) – 52:24 Chris DeSousa (3:6)
Schiedsrichter: Kellner/Stolc – Basso/Pardatscher
Zuschauer: 2590