MacGregor Sharp lässt den HCB Südtirol vom Finale träumen

Der HCB Südtirol hat am Dienstagabend den sechsten Sieg im sechsten Playoffspiel gefeiert. Dank eines 4:3-Erfolgs nach Verlängerung in Villach stellten die Foxes in der Halbfinal-Serie auf 2:0 und haben nun drei Matchpucks. Theoretisch könnten die Weiß-Roten am Freitag im Heimspiel gegen die Kärntner alles klar machen – und den historischen Einzug ins Endspiel in der EBEL-Premierensaison schaffen. 

 

Man musste kein Hellseher sein, um in der Villacher Stadthalle ein Offensivfeuerwerk der Hausherren vorauszusagen. Und genauso war es am Dienstagabend auch, im zweiten Halbfinalspiel der Best-of-five-Serie zwischen dem VSV und dem HCB Südtirol, der zu allem Überfluss auch noch ohne den erkrankten Kapitän Alexander Egger auskommen musste (Grippe).

 

Die Hausherren, die von einem Lichtermeer begrüßt wurden und bei denen Brunner ins Team zurückkehrte, hatten nach 30 Sekunden eine erste Chance durch Hughes, die Hübl vereitelte. Danach vergaben McBride (2.), Platzer (3.), abermals McBride (4.), Hughes mit zwei Möglichkeiten (6.) und Hunter (7.) beinahe im Minutentakt. Entweder zielten die VSV-Angreifer vor dem Kasten von Hübl zu ungenau, oder der Bozner Goalie wuchs über sich hinaus. Die Foxes waren hingegen bei Kontern gefährlich. So tauchte Pance plötzlich vor Lamoureux auf, knallte den Puck aber an dessen Beinschoner (3.), während Gander das Tor der Hausherren umkurvte, danach aber ein Verteidiger den Stock in den Schuss des Sterzingers bekam. 

 

 

Bozen zieht den Kopf aus der Schlinge

 

Ab Mitte des ersten Spielabschnitts bekamen die Gäste die Partie immer besser in den Griff, die erste Angriffswelle der Gastgeber in diesem höchst interessanten Match ließ nach. Die Weiß-Roten spielten nun aus einer stabilen Abwehr heraus und drangen immer wieder gefährlich ins Angriffsdrittel der Kärntner hinein. So tauchte Strömberg in der elften Spielminute alleine vor Lamoureux auf, blieb aber am aufmerksamen VSV-Goalie hängen. In der 14. Minute vereitelte Hübl mit einer Glanztat auf Hughes die Führung der Gastgeber, danach war aber der italienische Rekordmeister dem Führungstreffer näher mit Chancen für Esposito (15.), und zwei Möglichkeiten für Lalibertè (17., 20.). Es blieb aber beim torlosen Unentschieden nach den ersten 20 Spielminuten. 

 

Der zweite Spielabschnitt begann mit einer Chance für Ryan, die Hübl zunichte machte. Danach durften die Gäste mit einem Mann mehr agieren, Petrik musste nach 22.21 Minuten für zwei Minuten in die Kühlbox. Zählbares kam in diesen 120 Sekunden nicht heraus. Kaum waren die Teams vollzählig, schoss Schofield im Fallen drüber, ehe sich auf der Gegenseite Hübl bei einer Chance für Ryan auszeichnete und sich regelrecht in den Schuss des zweitbesten Skorers der Villacher warf. 

 

Es ging hin und her in dieser Partie, in der in der 29. Minute das 1:0 fiel. Und zwar für den HCB. Schofield zog ab, der Puck kam zu Insam, der in Torjägermanier abstaubte. Riesenjubel bei den Talferstädtern, der jedoch nur 32 Sekunden dauerte. Denn dann war Nageler zur Stelle und glich für die Kärntner aus. Die Stadthalle war nun erst recht ein Hexenkessel. 

 

 

Der HCB Südtirol legt vor

 

In der 31. Minute musste Unterluggauer vom Eis, der Kapitän bekam in seiner 500. EBEL-Partie für den VSV eine Zeitstrafe aufgebrummt. Die Bozner schlugen im Powerplay eiskalt zu – Sharp netzte zum 2:1 ein. Und es kam für die Foxes noch besser, denn neuerlich in Überzahl erhöhte Tomassoni nur 45 Sekunden später auf 3:1. Bozens Nummer 27 zog aus der Distanz ab, der Puck wurde noch abgefälscht und der chancenlose Lamoureux war zum dritten Mal an diesem Abend geschlagen. 

 

Jetzt war richtig viel Pfeffer in der Partie, es hagelte in der Folge Strafzeiten auf beiden Seiten. Richtig gute Möglichkeiten gab es erst wieder kurz vor der Sirene. Zunächst zwang Whitfield den Villacher Goalie zu einer Glanztat, danach musste sich Hübl auf Ryan richtig lang machen, ehe Gander in der letzten Minute des zweiten Drittels die letzte Möglichkeit auf dem Schläger hatte. Es blieb aber beim 3:1 für die Gäste. 

 

 

Doppelschlag bringt VSV zurück

 

Das Schlussdrittel begann mit einer Schrecksekunde für den HCB Südtirol, denn PIichè blieb in der Anfangsphase verletzt auf dem Eis liegen, konnte aber wenig später weitermachen. In der 43. Minute hätte Esposito das 4:1 erzielen und für die Vorentscheidung sorgen können, vergab jedoch im Duell mit Lamoureux. Das rächte sich nur drei Minuten später, als Jarrett im Powerplay (Oberdörfer saß in der Kühlbox) auf 2:3 verkürzte. 

 

Der VSV roch nun Lunte und gab Vollgas. Als Pichè in der 48. Minute vom Eis musste und zwei Minuten aufgebrummt bekam, stand das Bozner Tor unter Dauerbeschuss. Aus einem der vielen Versuche resultierte der Ausgleichstreffer durch Unterluggauer (48.53). Der HCB Südtirol nahm nun ein Timeout, Pokel versuchte seine Mannschaft neu zu ordnen. Und es gelang dem Bozner Übungsleiter, denn in der Folge standen die Weiß-Roten wieder sicherer. 

 

Dennoch ergaben sich für die Hausherren Möglichkeiten, so etwa in Minute 55, als Altmann am überragenden Hübl hängen blieb. Zwei Minuten vor Schluss hätte Tomassoni die Vorentscheidung herbeiführen können, doch Lamoureux wuchs einmal mehr über sich hinaus. Danach hatte auch noch Santorelli eine Einschussmöglichkeit, die der VSV-Goalie abermals zunichte machte. Es blieb spannend. 

 

 

Sharp der Matchwinner

 

In der Verlängerung waren gerade einmal 40 Sekunden gespielt, da musste Kim Strömberg vom Eis. Dieses Unterzahlspiel überstanden die Foxes dieses Mal aber im Gegensatz zu den beiden Powerplays im zweiten Drittel schadlos. Und kaum waren die Talferstädter wieder vollzählig, da schossen sie den Siegtreffer. MacGregor Sharp zündete in der 64. Minute den Turbo und erwischte Lamoureux eiskalt zwischen den Beinschonern. Ein Treffer, der das Tor in Richtung Endspiel weit aufstößt… 

 

 

EC Villacher SV – HCB Südtirol 3:4 n.V. (0:0, 1:3, 2:0, 0:1)

EC Villacher SV: Lamoreux (Herzog), Altmann-Hotham, Jarrett-Unterluggauer, Bacher, Brunner, Goringer-Steiner; McBride-Fraser-Petrik, Ryan-Hunter-Hughes, Lamoreux.M-Pewal-Nageler, Peintner-Platzer-Rauchenwald.

Coach: Hannu Järvenpää

HCB Südtirol: Hübl (Hell), Charlebois-Nicoletti, Pichè-Tomassoni, Oberdorfer-Miglioranzi; Sharp-Stromberg-Santorelli, Whitfield-Pance-Lalibertè, Bernard-Insam-Gander, Schofield-Zisser-Esposito.J, Esposito.A.

Coach: Tom Pokel

Schiedsrichter: Smetana, Trilar (Johnston, Rakovic)

Tore: 0:1 Marco Insam (28.21), 1:1 Benjamin Petrik (28.53), 1:2 MacGregor Sharp (32.18), 1:3 Matt Tomassoni (33.03), 2:3 Rodney Jarrett (46.09), 3:3 Gerhard Unterluggauer (48.43), 3:4 MacGregor Sharp (63.14)

Zuschauer: 4500 (ausverkauft)

 

EBEL, Halbfinale (Spiel 2 – Dienstag, 25. März 2014)
 

EC Villacher SV – HCB Südtirol 3:4 n.V. (0:0, 1:3, 2:0, 0:1)

0:1 Marco Insam (28.21), 1:1 Daniel Nageler (28.53), 1:2 MacGregor Sharp (32.18), 1:3 Matt Tomassoni (33.03), 2:3 Rodney Coleman Jarrrett (46.09), 3:3 Gerhard Unterluggauer (48.43), 3:4 MacGregor Sharp (63.09)


Stand in der Best-of-five-Serie: 0:2 (1:2, 3:4 n.V.)



 

EHC Liwest Black Wings Linz – Red Bull Salzburg 2:3 n.V. (1:1, 0:1, 1:0, 0:1)

0:1 Dominique Heinrich (11.37), 1:1 Brian Lebler (12.33), 1:2 Konstantin Komarek (21.52), 2:2 Robert Lukas (46.03), 2:3 Garrett Roe (69.59)

Stand in der Best-of-five-Serie: 0:2 (2:4, 2:3 n.V.)