Sieg oder out hieß es heute Abend für den HCB in Linz. Die Begegnungen der beiden Teams waren die torreichsten in den Playoffs: 39 Tore bisher und auch heute sollte dieser Trend fortgesetzt werden. Es war ein Spiel, das die Bozner dominierten und die Linzer gewannen. Den Füchsen fehlte wahrscheinlich im letzten Moment die Kaltblütigkeit, dieses Spiel nach Hause zu bringen. Die Enttäuschung ist groß, nicht nur bei den Spielern, auch bei den Fans, die diese außergewöhnliche Mannschaft noch länger in der Eiswelle bejubeln wollten.
Gleich zu Beginn des ersten Drittels wurde klar, dass es vor allem für Bozen um alles oder nichts ging. Es war ein schnelles Hin und her in den ersten Spielminuten, beide Teams suchten ihr Heil in der Offensive. Doch große Tormöglichkeiten waren nicht zu sehen. Dies sollte sich jedoch nach Mitte des Drittels ändern. Das Tempo wurde von den Foxes vorgegeben, die Linzer waren nur mehr Zuseher. Eine erste große Torchance wurde vom Ex-Bozner Piche zunichte gemacht, der den Puck gerade noch wegschoss, bevor Palmieri einnetzen konnte. Kurz darauf weitere Chancen durch Bernard, Palmieri und wieder Bernard. In der achtzehnten Minute dann der verdiente Führungstreffer der Gäste durch Foster, der einen Rückhandpass von DiCasmirro aufnimmt und im Fallen ins lange Eck trifft. Mit diesem Resultat gingen beide Mannschaften in die Kabine. Zu erwähnen wäre noch, dass in diesem Drittel keine einzige Strafminute verhängt wurde.
Das zweite Drittel begann, wie das erste endete. Mit enormen Druck seitens der Bozner. Saviano, Pollastrone, Gander allein vor Ouzas – Linz fand kein Rezept gegen die Angriffe der Gäste. Gegen Mitte des Drittels wurde das Spiel offener, trotzdem blieb der HCB am Drücker und Linz wartet nur mit vereinzelten Kontern auf. In der 32sten Minute konnte Kozek nur durch Beinstellen aufgehalten werden, als er allein auf Hübl abzog. Penalty. Doch der Topskorer vergab, und es blieb bei der Führung für Bozen. Kurz danach eine Riesenchance für McMonagle auf das 0:2, doch der allgegenwärtige Ouzas rettete. Danach begann die beste Phase der Linzer, die bisher sehr unkonzentriert und weit unter ihren Möglichkeiten agierten. Und nun kam die „Revanche“ von Kozek, der goldrichtig vor Hübl stand und den Puck nach einer guten Kombination seiner Mitspieler nur mehr ins Tor bringen musste.
Die Linzer starteten mit wesentlich mehr Elan, sie wollten die Serie zu Ende bringen. Doch die erste Chance gehörte wieder Bozen durch Markus Gander. Kurz darauf die erste Strafe in diesem Spiel, Hisey musste wegen Beinstellens für zwei Minuten vom Eis. Bozen konnte in dieser Phase kein Powerplay aufziehen, dafür kurz darauf mit Brodie Reid, der völlig frei vor Ouzas stand, wieder die Führung übernehmen. Für Reid war dies der sechste Treffer in den Playoffs. Bozen suchte in der Folge die Entscheidung, doch Ouzas war auf seinem Posten. Zu erwähnen auch einige Big Saves von Hübl, der heute in bester Playoff-Form war. Bozen schien das Spiel schon gewonnen zu haben, als 45 Sekunden vor der Schluss-Sirene das Linzer Powerplay wieder zuschlug: Bozen konnte nicht klären, Hofer marschierte allein auf Hübl zu, umkurvte noch einen am Boden liegenden Spieler und schoss unhaltbar zum Ausgleich ein. Overtime.
In der Overtime spielte eigentlich nur Bozen. Doch es waren zwei Spieler, die den entscheidenden Treffer für die Foxes nicht zuließen: Piche und Ouzas. Bozen belagerte das Linzer Tor, die Stahlstädter kamen kaum aus ihrem Angriffsdrittel heraus. Nach 73 Spielminuten war es aber McLean, der die Linzer ins Semifinale und Bozen aus dieser Meisterschaft schoss.
Black Wings Linz – HCB Südtirol powered by Alperia 3:2 (0:1; 1:0; 1:1; 1:0)
Die Tore: 0:1 Alex Foster (17:21) – 1:1 Andrew Kozek (39:37) – 1:2 Brodie Reid (48:53) – 2:2 Fabio Hofer (59:15) – 3:2 Brett McLean (73:02)