Spannung und Dramatik in Salzburg – Bozen verliert im Penaltyschießen

Ein Eishockeyspiel mit allen Ingredienzien ging mit dem Sieg von Red Bull zu Ende: Viele Tore, Overtime und Penaltyschießen. Bozen zeigte Einsatz und vor allem Charakter.

Das erste Drittel beginnt sehr schwungvoll mit den Bullen in Offensive. Doch die Bozner Verteidigung und Jaro Hübl sind wie eine Festung und lassen die Salzburger Stürmer verzweifeln. Große Chance im Konter für Jerry Pollastrone, der jedoch an Gracnar scheitert. Kurz darauf muss Pollastrone auf die Strafbank, doch das Penalty-Killing der Bozner greift. In Minute 10:31 dann der Führungstreffer für Bozen durch Anton Bernard, der einen Pass von Pollastrone aufnimmt, und aus der Drehung den Puck unhaltbar ins Tor befördert.
Nach dem Führungstreffer hat Bozen eindeutig mehr vom Spiel und stürmt Richtung Tor der Hausherren. Vier Minuten vor dem Ende des ersten Drittels versucht es Pope im Alleingang, spielt drei Salzburger aus, wird jedoch nicht mit einem Torerfolg belohnt.

Im zweiten Drittel kommt Salzburg angriffslustig aus der Kabine und gleicht nach nur 2 Minuten durch Hughes aus. Anschließend beginnt ein Tor- und Strafreigen. Bozen lässt sich durch den Ausgleich allerdings nicht aus dem Konzept bringen und kann 2 Minuten später wieder die erneute Führung erzielen. Egger von der blauen Linie bringt den Puck aufs Tor. Pope lenkt die Scheibe entscheidend ab.

Und es geht in der gleichen Tonart weiter. Die Füchse leiten einen schnellen Konter ein. Broda passt im richtigen Moment auf Gander, der den Schläger nur mehr hinhalten muss und auf 3-1 für die Gäste stellt. Salzburg wirkt in der Folge nervös. Pope kann nur mit einem Foul am Abschluss gehindert werden. Bozen spielt ein gutes Powerplay. Gracnar kann einen Distanzschuss nicht festhalten. Pollastrone bekommt den Rebound und netzt zum 4-1 ein. Daniel Ratushny will ein Zeichen setzen und tauscht den Torhüter aus. Weinhandel für Gracnar.
Es geht hin und her. Für die Foxes beginnt die Zeit der Strafen. Den Auftakt macht Nate DiCasmirro wegen Kritik am Schiedsrichter. Salzburg nützt die Chance und verringert durch Ben Walter. Anschließend trifft es Roland Hofer. Diesmal greift das Penalty-Killing der Gäste. Als Pollastrone in die Kühlbox muss, gibt’s ein Feuerwerk vor Hübl´s Kasten. Das dritte Tor der Bullen fällt aber erst als Flemming auf der Strafbank sitzt. Torschütze ist Brian Fahey.

Im dritten Drittel entwickelt sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. In Minute 11:01 gelingt den Hausherren der Ausgleich. Walter mit einem Pass aus dem Hintertorraum, Heinrich netzt mit einem Onetimer zum 4-4 ein. Alles beginnt wieder von Neuem. In der Folge nimmt Headcoach Tom Pokel eine Auszeit, um ein wenig Ruhe ins Spiel zu bringen. Doch es sind die Salzburger die den Führungstreffer erzielen: der Neuankömmling Per Ledin schießt unhaltbar für Hübl ein. Bozen versucht noch einmal alles, nimmt 1:20 vor Schluss Hübl für einen 6ten Feldspieler vom Eis und wird belohnt. 0:42 vor dem Ende erzielt Broda mit einem kraftvollen Handgelenkschuss den erneuten Ausgleich.

Somit geht es in die Verlängerung. Der Sieger des Abends muss jedoch im Penaltyschießen ermittelt werden. Den glücklichen Siegestreffer erzielt Komarek.

Stimmen zum Spiel:
Kapitän Egger etwas enttäuscht nach dem Spiel: „Nach der 4-1 Führung haben wir aufgehört zu spielen. Wir müssen einfach aufpassen nicht so viele Strafen zu bekommen.“
Pokel war von der Leistung seines Teams überglücklich, vom Ergebnis her jedoch enttäuscht: „Wir sind stolz was wir in den letzten 10 Tagen erreicht haben. Wir haben 10 Stürmer und 6 Verteidiger und daher fehlt uns etwas an Energie und Kraft. Die Overtime war nichts für schwache Nerven. Uns fehlen noch 3 Ausländer um die Mannschaft komplett zu machen.“

Nächstes Spiel: Freitag, 25. September, HCB vs Dornbirn, 19:45 Eishalle Bozen

Red Bull Salzburg – HCB Südtirol 6 – 5 SO [0-1; 3-3; 2-1; 0-0; 1-0]
Tore:
10:31 Anton Bernard (0-1); 21:57 John Hughes (1-1); 23:41 Matt Pope (1-2); 24:34 Markus Gander (1-3); 26:57 Jerry Pollastrone (1-4 PP1); 29:26 Ben Walter (2-4 PP1); 35:35 Brian Fahey (3-4 PP1); 48:59 Dominique Heinrich (4-4); 53:09 Pehr Ledin (5-4); 59:18 Joel Broda (5-5);
Entscheidender Penalty: Konstantin Komarek

(MH, WT)