Der HCB Südtirol hat ein weiteres Tabu gebrochen: Mit vier Treffern im letzten Drittel feierten die Bozner den ersten Saisonsieg gegen die Graz 99ers. Egger und Co. sind also gerüstet für das Heimspiel-Wochenende gegen Znojmo und Vienna.
Im Gastspiel in Graz-Liebenau konnte HCB-Coach Tom Pokel wieder auf Kim Strömberg setzen, dafür fehlte erneut Marco Insam. Bei den Hausherren kehrte hingegen Picard von seiner Sperre zurück, während der verletzte Francis Lemieux passen musste. Bozen zog von Beginn an sein gewohntes Spiel auf und machte die Räume vor dem eigenen Tor eng. Gleichzeitig sorgten die Weiß-Roten immer wieder für Gefahr. So auch in der 15. Minute, als ein Schofield-Schuss an den Pfosten prallte. Wenig später musste der HCB-Stürmer mit Übelkeit vom Feld. Erste Untersuchungen im Krankenhaus gaben allerdings Entwarnung. Graz ging gegen Ende des ersten Drittels in Führung: Nach einem Abspielfehler der HCB-Defensive vollendete Kinasewich den Gegenangriff mit zum 1:0.
Die Begegnung blieb auch im zweiten Drittel auf hohem Niveau, allerdings fanden beide Teams nur mehr wenige Torchancen vor. Eine der raren Möglichkeiten vergab Graz-Akteur Moderer. Erst langsam drängte sich Bozen ins gegnerische Drittel, dabei war Sebastien Pichè nahezu an allen gefährlichen Situationen beteiligt: Zunächst prüfte er Goalie Sabourin, dann setzte er Stefan Zisser perfekt in Szene, doch auch er scheiterte am Sschlussmann. Die größte Chance im zweiten Drittel hatte allerdings Mark Santorelli, der alleinstehend vor dem Grazer Tor vergab.
Im letzten Spielabschnitt setzte Bozen nochmal alles auf eine Karte – mit Erfolg, wie sich herausstellen sollte. Denn die klare Feldüberlegenheit münzte Anton Bernard ins 1:1 um. Er traf nach Vorarbeit von Trent Whitfield ins Kreuzeck. Für den Kalterer war es der vierte Saisontreffer, der erste seit dem 21. September. Die Südtiroler blieben nun am Drücker und drehten in den letzten fünf Minuten nochmal richtig auf. Nach 55.50 Spielminuten traf Tomassoni mit einem satten Schuss von der blauen Linie ins Schwarze. Graz nahm wenig später den Goalie vom Eis und Strömberg traf prompt zum 3:1. In der Schlussminute erhöhte Pance mit einem weiteren Empty-Net-Tor sogar noch auf 4:1. Der Auswärtscoup nahm somit am Ende noch sensationelle Züge an.
Moser Medical Graz 99ers – HCB Südtirol 1:4 (1:0, 0:0, 0:4)
Moser Medical Graz 99ers: Sabourin (Stefaniszin); Reinthaler-Vanballegooie, Scalzo-Lassen, Picard-Wiedergut; Kaspitz -Lefevbre-Latendresse, Day-Kinasewich-Zusevics, Moderer-Wogel-Labelle, Konecny-Ganahl, Strohmeier
Coach: Petri Matikainen
HCB Südtirol: Hübl (Hell); Egger-Nicoletti, Tomassoni-Pichè, Charlebois – Oberdorfer; Strömberg-Sharp-Santorelli, Whitfield-Pance-Beaudoin, Bernard-A. Esposito – J. Esposito, Zisser-Schofield-Gander, Wunderer
Coach: Tom Pokel
Tore: 1:0 Ryan Kinasewich (18.54), 1:1 Anton Bernard (50.31), 1:2 Matt Tomassoni (55.50), 1:3 Kim Stromberg (59.05 empty net), 1:4 Ziga Pance (59.33 empty net)
Die Tabelle der Erste Bank Eishockey Liga
1. Red Bull Salzburg 42 Punkte
2. HCB Südtirol 36 (-2 Spiele)
3. EC Villacher SV 34
4. UPC Vienna Capitals 32
5. HC Orli Znojmo 31 (-1 Spiel)
6. EHC Liwest Linz 31
7. Moser Medical Graz 99ers 29
8. EC Klagenfurt AC 28
9. SAPA Fehervar 23 (-1 Spiel)
10. Dornbirner Eishockey Club 21 (-1 Spiel)
11. HC TWK Innsbruck 14 (-1 Spiel)
12. HDD Telemach Olimpija Laibach 11 (+1 Spiel)