Strömberg erlöst den HCB – 3:2-Sieg n.V. gegen Fehervar in Spiel 1

Was für ein Playoff-Auftakt! 16 Sekunden vor dem Ende der ersten Verlängerung erzielte Kim Strömberg nach 79.44 Minuten den Siegtreffer für die Foxes gegen Sapa Fehervar. Der HCB Südtirol führt damit in der Serie 1:0 gegen die Ungarn. Am Sonntag stehen sich die beiden Teams im zweiten Viertelfinal-Match gegenüber.

Beim allerersten Playoff-Auftritt in der EBEL konnte der HCB Südtirol kadermäßig aus dem Vollen schöpfen. Die Foxes boten auch Joe Charlebois auf, der gerade rechtzeitig wieder fit wurde. Das Match begann bleich mit einem Paukenschlag, denn nach 21 Sekunden stand es bereits 1:0 für die Gastgeber. Strömberg mit einem Zuckerpass auf Sharp, der sich alleine vor Goalie Hetenyi nicht zwei Mal bitten ließ.

Die Gäste aus Ungarn zeigten aber sofort eine Reaktion, denn nur eineinhalb Minuten später glich Adam Naglich aus. Fehervars Spieler mit der Nummer “7” schaltete nach einem Getümmel am schnellsten, Hübl war geschlagen. Nun war auch Fehervar in der Eiswelle angekommen und hatte kurz darauf eine Möglichkeit, um in Führung zu gehen. Banham konnte den Puck allein vor Hübl aber nicht mehr entscheidend ablenken. Auf der Gegenseite bediente Zisser seinen Mitspieler Gander mustergütig, der die Scheibe an den Pfosten knallte. Es ging ständig hin und her in diesem unterhaltsamen ersten Drittel.

Danach hätte Fehervar in Führung gehen müssen, als Kovacs alleine auf Hübl losstürmte, doch Bozens Goalie blieb in diesem Duell Sieger. Rund drei Minuten vor dem Ende des ersten Spielabschnitts hätte Schofield das 2:1 für den HCB besorgen können, scheiterte aber aus kürzester Distanz. Die Gäste machten es besser, die sechs Sekunden vor der Sirene mit Sarauer einnetzten und wenig später mit einem 2:1-Vorsprung zum ersten Pausentee in den Kabinen verschwanden.

Bozen findet kein Rezept

Im Mitteldrittel taten sich die Pokel-Schützlinge schwer, ihren Rhythmus zu finden. Trotzdem waren die Hausherren spielbestimmend, während sich Fehervar aufs Verteidigen konzentrierte. Die Talferstädter ließen mit Bernard und John Esposito zwei gute Chancen auf den Ausgleich aus. Auch danach die Foxes im Vorwärtsgang, doch Zählbares kam nicht heraus. Hübl war im zweiten Spielabschnitt meist beschäftigungslos, doch nach den zweiten 20 Minuten blieben die Gäste mit einem Treffer vorn.

Im Schlussdrittel drückte der HCB Südtirol von der ersten Sekunde an aufs Gaspedal. Die Talferstädter trugen nun Angriff um Anriff vor, doch Fehervar stand im eigenen Drittel sicher. Trotzdem ergaben sich für die Weiß-Roten einige Möglichkeiten. So verzog Bernard um ein Nichts, ehe Tomassoni den Puck nach einem von John Esposito eingeleiteten Konter nicht im gegnerischen Gehäuse unterbrachte. Die beste Möglichkeit vergab aber Pance, der aus kürzester Distanz nach einem Gestochere verzog. Dann durften die mehr als 2600 Fans in der Eiswelle doch noch jubeln, und zwar als Insam den Puck mit einem Backhandschuss in die Maschen drückte. Kollektives Aufatmen bei den Foxes, aber auch den Zuschauern in der Heimstätte des HCB Südtirol. Fehervar hielt auch nach dem Ausgleich an seiner Taktik fest und durfte kurz vor Ende auch mit einem Mann mehr spielen, doch die Hausherren retteten sich über die Zeit – es ging in die Verlängerung.

Die Foxes geben in der Verlängerung Vollgas – und werden belohnt

Dort begegneten sich beide Teams mit offenem Visier. Die beste Möglichkeit vergab nach etwa fünf Minuten Strömberg, als er den Puck auf der rechten Seite ans Außennetz knallte. Sekunden später verzog Whitfield aus kurzer Distanz.

In der neunte Minute der Verlängerung hätte Lalibertè den Siegtreffer erzielen müssen, als ihm Pance nach einem schönen Solo den Puck perfekt zurechtlegte. Doch Hetenyi war auf dem Posten. Aber auch Fehervar zeigte sich vor Hübls-Gehäuse. So lenkte Arpad Mihaly den Puck aus kurzer Distanz nur knapp neben dem Bozner Tor vorbei. Zu diesem Zeitpunkt waren in der Verlängerung elf Minuten rum. Fünf Minuten vor Ende der Verlängerung hätte Sharp alles klar machen können, doch Hetenyis Beinschoner war dem Bozner Angreifer im Weg.

Postwendend hätte Attila Nemeth den Deckel draufmachen können, wenn er nach einem haarsträubenden Fehler der Bozner Verteidigung im Duell mit Hübl die besseren Nerven gehabt hätte. Danach wieder die Talferstädter mit Gander, der zunächst verzog, ehe einer seiner gefährlichen Weitschüsse von Zisser knapp am Fehervar-Gehäuse vorbeilenkte. Und damit noch nicht genug, denn 60 Sekunden vor Schluss machte sich Pance auf den Weg, doch ein Verteidiger bekam bei seinem Schuss noch den Schläger dazwischen.

Als alle schon mit der Verlängerung rechneten, da schlugen die Foxes aber eiskalt zu. 16 Sekunden vor dem Ende sorgte Strömberg für die Entscheidung. Die Eiswelle war Bruchteile später ein Tollhaus. Willkommen in den Playoffs!

HCB Südtirol – Sapa Fehervar AV19 3:2 n.V. (1:2, 0:0, 1:0, 1:0)

HCB Südtirol: Hübl (Hell); Egger-Nicoletti, Pichè-Tomassoni, Oberdorfer-Charlebois, Miglioranzi; Sharp-Strömberg-Santorelli, Whitfield-Pance-Lalibertè, J.Esposito-Schofield-Insam, Zisser-Gander-Bernard;
Coach: Tom Pokel

Sapa Fehervar AV19: Hetenyi (Balizs); Varga-Jackman, Sertich-Sziranyi, Hetenyi-Kiss, Pozsgai; Kovacs-Sarauer-Banham, Benk-Yellow Horn-Naglich, McGregor-Mihaly-Magosi, Toth-Nemes-Nemeth;
Coach: Marty Raimond

Tore: 1:0 MacGregor Sharp (00.21), 1:1 Adam Naglich (01.54), 1:2 Andrew Sarauer (19.54), 2:2 Marco Insam (48.17), 3:2 Kim Strömberg (79.44)

Zuschauer: 2627

Stand in der Best-Of-Seven-Serie: 1:0 (3:2 n.V.)

EBEL, die Ergebnisse der ersten Playoff-Runde (Freitag, 7. März 2014)

HC Orli Znojmo – EHC Liwest Black Wings Linz 4:3 n.V. (1:3, 1:0, 1:0, 1:0)
1:0 David Bartos (01.43), 1:1 Andrew Kozek (07.01), 1:2 Andrew Kozek (14.01), 1:3 Franklin MacDonald (15.47), 2:3 Patrick Novak (36.05), 3:3 Antonin Boruta (50.34), 4:3 Michael Kolarz (74.13).
Stand in der Best-Of-Seven-Serie: 1:0 (4:3 n.V.).

EC Red Bull Salzburg – Dornbirner EC 2:3 n.V. (1:1, 0:1, 1:0, 0:1)
1:0 Andreas Kristler (05.19), 1:1 Graham Mink (10.57), 1:2 Brett Sonne (38.15), 2:2 Mark Cullen (41.15), 2:3 James Arniel (61.01).
Stand in der Best-Of-Seven-Serie: 0:1 (2:3 n.V.)

UPC Vienna Capitals – EC Villacher SV 4:2 (2:0, 1:1, 1:0)
1:0 Benoit Gratton (05.37), 2:0 Michael Schiechl (16.53), 3:0 Andrè Lakos (27.22), 3:1 Stefan Bacher (35.09), 3:2 Brock McBride (44.09), 4:2 Justin Keller (47.31)
Stand in der Best-Of-Seven-Serie: 1:0 (4:2)

EBEL, die zweite Playoff-Runde (Sonntag, 9. März 2014)

SAPA Fehervar AV19 – HCB Südtirol
EC Villacher SV – UPC Vienna Capitals
EHC Liwest Black Wings Linz – HC Orli Znojmo
Dornbirner EC – EC Red Bull Salzburg (17.45 Uhr)

 

Nächstes Heimspiel: Dienstag 11. März 2014 um 19:45 Uhr