Der „Playoff-Krimi“ ging heute weiter. Mit dem HCB Südtirol und den Vienna Capitals trafen zwei direkte Konkurrenten um den direkten Einzug in die Playoff aufeinander. Das Spiel endete 3:1 für die Caps, die somit einen wichtigen Schritt Richtung Pickround gehen. Bis auf die ersten 20 Minuten waren beiden Mannschaften ebenbürtig, aber genau die zwei Tore im Startdrittel machten in der Endabrechnung den Unterschied aus. Für den HCB Südtirol heißt es jetzt, das Spiel gegen Wien abzuhaken, sich zu regenerieren und die volle Konzentration auf die beiden nächsten Heimspiele zu legen.
Wien war im ersten Drittel omnipotent, Bozen schien fast nicht anwesend zu sein. Kein Spielaufbau, zwei schwache Torschüsse (gegen 15 von Wien) und ein sicherer Hübl, der einen größeren Rückstand verhinderte. Das in wenigen Sätzen die Quintessenz des Startdrittels. Das erste Tor für Wien fiel gleich in der zweiten Spielminute, und es war kein Geringerer als der Ex-Bozner Sharp, der Hübl das Nachsehen gab. Wien drückte weiter, konnte zwei Powerplays nicht in ein Tor umwandeln, nahm Hübl jedoch unter Dauerbeschuss. Das zweite Tor für die Hausherren fiel 33 Sekunden vor Drittelende: Flemming ließ sich von Ferland den Puck wegnehmen, der passte zentimetergenau auf Dzieduszycki, welcher nur mehr einschieben musste.
Die Foxes kamen vollkommen verwandelt aus der Kabine und diese Marschänderung wurde in der zweiten Spielminute mit dem Anschlusstreffer belohnt. Rotter auf der Strafbank, Pope schoss aufs Tor, Milan fälschte den Puck ab und Bozen verkürzte auf 2:1. Fünf Minuten später hatte Insam den Ausgleich auf der Schaufel, verfehlte den Puck aber knapp. Wien musste dem hohen Anfangstempo Tribut zahlen und so übernahm Bozen das Kommando. Die Foxes kämpften um jeden Puck, tauchten auch torgefährlich vor Lawson auf, doch der hielt seinen Kasten sauber. Mit dem 2:1 ging es in die letzte Drittelpause.
Es war ein eher zerfahrenes Schlussdrittel, Bozen auf der Suche nach dem Ausgleich, Wien ohne nennenswerte Angriffe. Reid, Egger, Flemming und Taylor Vause versuchten es, doch entweder war die Verteidigung oder Lawson zur Stelle. Die größte Chance zum Ausgleich hatte Vause, Lawson konnte die Scheibe gerade noch mit dem Schoner retten. Im Gegenzug machte Dzieduszycki mit seinem zweiten Tor des Abends alles klar. Pokel nahm drei Minuten vor dem Schlusspfiff Hübl vom Eis und die Foxes konnten für zwei Minuten mit doppelter Überzahl spielen. Doch der Anschlusstreffer wollte nicht fallen. Ein Hammerschuss von Flemming genau ins Kreuzeck wurde von den Refs nicht gegeben, da ein hoher Stock den Puck abgelenkt hat.
Bozen kehrt also von seinem Roadtrip mit drei Punkten nach Hause zurück und hat es nächsten Freitag und Sonntag in der Hand, den direkten Einzug ins Playoff zu fixieren.
Vienna Capitals – HCB Südtirol 3:1 (2:0; 0:1; 1:0)
Die Tore: 01:16 Simon Gamache (1:0) – 19:27 Matthew Dzieduszycki (2:0) – 21:41 Matt Pope PP1 (2:1) – 55:45 Matthew Dzieduszycki (3:1)